b) Die Dosenlibelle.
§• 41. •
Beschreibung.
Die Dosenlibelle, von der Fig. 28 eine Ansicht, und Fig. 29
einen Durchschnitt vorstellt, besteht aus einem cylindrischen Gehäuse
von Messing, das mit einem plan- oder convexconcaven Glasdeckel
geschlossen und mit Weingeist oder Schwefeläther bis auf einen
kleinen als Luftblase erscheinenden Raum gefüllt ist. Der Durch
messer des Gehäuses beträgt 2 bis 4 und die Höhe desselben einen
halben oder ganzen Zoll. Im Boden hat es zur Füllung eine Oeff-
nung, welche mit einer Schraube (s) abgeschlossen werden kann.
Damit weder die Flüssigkeit noch die Luft austritt, wird die Schraube,
Fig. 28. Fig. 29.
nachdem sie eingedreht ist, verklebt. Die innere Fläche des Glases
ist nach einem Halbmesser von nur einigen Fussen geschliffen,
während derselbe bei Röhrenlibellen mehrere hundert Fuss beträgt.
Auf der Oberfläche des Deckels befinden sich einige gleichweit ent
fernte concentrische Kreise, die ihre Mittelpunkte in der Gehäusaxe
haben und zur Beurtlieilung des richtigen Standes der runden Blase
oder ihres Ausschlages dienen. Das Gehäuse wird in der Regel
ohne Weiteres mit seinem Unterrande auf die wagrecht zu stellenden
ebenen Flächen aufgesetzt; es ist aber für die Berichtigung der
Libelle besser, wenn es, wie in Fig. 28, auf 3 Stellschrauben (a,
b, c) ruht, welche durch einen Nebenrand desselben gehen, gleich
weit von einander abstehen und durch Vor- oder Rückwärtsdrehen
gestatten, die Libellenaxe, als welche wir den durch den höchsten
Punkt der Innenfläche des Glasdeckels gehenden Kugelhalbmesser
betrachten, gegen eine ebene Unterlage senkrecht zu stellen.
§. 42.
Prüfung, Berichtigung und Gebrauch.
Sowie die Röhrenlibellen kann man auch die Dosenlibellen auf
die Lage ihrer Axe gegen die der tragenden Fläche und auf ihre