einzusehen, die Verbindungslinien DD', EE', FF', GG' alle der
CC' gleich und parallel. Aus dieser geometrischen Wahrheit lliesst
für die Auffindung der fehlerhaften Seite (B C) eines Vielecks folgende
Regel: Man verbinde die beiden Schlusspunkte (GG') des aufgetra
genen offenen Vielecks durch eine gerade Linie (GG') und sehe zu,
welcher von den Polygonseiten diese Linie parallel ist: die parallele
Seite ist die falsche und der Betrag des Fehlers ist durch den Ab
stand GG' der Schlusspunkte ausgedrückt. Kommen in dem Viel-
ecke zwei parallele Seiten vor, so kann nur ein Nachmessen auf
dem Felde entscheiden, welche von beiden falsch ist. Dieses Nach
messen ist aber auch in dem Falle, wo keine parallelen Polygon
seiten Vorkommen, nicht bloss zu empfehlen, sondern sogar nöthig,
da sonst alle unvermeidlichen Beobachtungsfehler an dieser Seite
mit angebracht werden.
2) Die fehlerhafte Seite ist durch Rechnung zu fin
den. (Fig. 327.)
Wird die Seite GA als Abscissenaxe gewählt, so kann man nach
den bekannten polygonometrischen Grundformeln, die unter Nr. 277
bis 280 zusammen gestellt sind, sowohl die Abscissen als Ordinateli
aller Eckpunkte A, B, C', D', E', F', G', aus den gegebenen Seiten
und Winkeln berechnen. Hieraus kann man ferner die Neigung
( cp) der Schlusslinie G' G gegen die Abscissenaxe und auch die Länge
GG' finden. Berechnet man endlich aus den gemessenen Grössen