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d. h. die Fläche des Rechtecks ab cd = xy ist der algebraischen
Summe der Drehungen des Rädchens proportional, was zu be
weisen war.
Denkt man sich nun an das Rechteck ab cd ein zweites efgh
angefügt, wie Fig. 341 zeigt und jedes dieser Rechtecke umfahren,
so gibt der Planimeter offenbar die Summe beider Flächen an. Bei
diesem Umfahren wurde aber die Linie ef zweimal und zwar in
entgegengesetzten Richtungen umfahren. Die damit verbundenen
Drehungen des Rädchens R heben sich folglich auf, da jedesmal der
Abstand des Berührungspunktes r 0 + y war. Man kann folglich
die Beschreibung der Linie ef ganz weglassen; thut man dieses aber,
so bleibt bloss der Umfang abcfgheda der Figur 341 zu umfahren
übrig, um die Fläche dieser Figur zu finden. Dasselbe findet statt,
wie viele Rechtecke man auch an einander legt. Da man nun jede
Figur in Rechtecke so zerlegen kann, dass deren Flächensumme der
gegebenen Figur gleich ist, und da die Lage der Rechtecke willkühr-
lich ist, so kann man dieselben auch so eiulegen, dass ihre Seiten
den Bewegungsrichtungen der Schlitten des Planimeters beziehlich pa
rallel sind. Zufolge des vorhergehenden Satzes braucht man, um die
Fläche der ganzen Figur zu ermitteln, nur die treppenförmige Umfangs
linie bcdfg.... b, welche die Rechtecke begrenzt, zu umfahren. Da
aber die Breite der Rechtecke beliebig ist und demnach ausserordent
lich klein genommen werden kann, so wird bei dieser Annahme die
Treppenlinie mit der eigentlichen Umfangslinie der gegebenen Figur
zusammenfallen, und deren Inhalt gefunden werden, wenn man ihren
Umfang umfährt.
Es kommt also, wenn der Zählapparat unmittelbar den Inhalt
der Fläche statt der Drehungen des Rädchens angeben soll, nur dar
auf an, die Flächeneinheit auszumitteln, welche ein Theil des Ziffer
blattes vorstellt. Diese Ausmittelung ist aber sehr einfach. Denn
stellt F die Fläche vor, welche einer ganzen Umdrehung des Zei
gers Z entspricht, so muss in diesem Falle die Summe aller Drehun
gen = 2 % und daher
F = 2 r i'j 7i
seyn. Ist nun das Zifferblatt an seinem Rande in n gleiche Theile
getheilt, so wird jeder eine Fläche f = '/„ F vorstellen und es drückt
alsdann die Gleichung
n f = 2 r r t 71