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In dem sphärischen Dreiecke AA,P, das durch die Seite
AAj und die beiden Meridiane von A und A x gebildet wird, ist
bekannt:
die Seite A A< oder a, = 206265 -- 1 - Sek.
r
die Seite A P oder b — 90° — cp und
der Winkel A,AP = 180° — a.
Setzen wir nun wie früher den Winkel APA, — ¡u l , den Winkel
AA,P — ß x — a' — 180°, und die Seite PAj = t' t = 90° — <p\ so
liefern einige bekannte Formeln der sphärischen Trigonometrie fol
gende zwei Gleichungen:
cos fp tg cp 1 = sin cp cos pt x — sin /u i cotg a
sin a cotg (a. x = cos cp cotg üj -f- si 11 <jP cos ci.
Berechnet man nach dein Vorgänge von Gauss 1 den Hilfswinkel
y> aus der Gleichung
tg xp — tg a { cos a (317)
und führt xp als bekannte Grösse in die folgenden Entwickelungen
ein, so erhält man zunächst aus der vorletzten Gleichung:
tg = tg a sin xp sec (cp — xfi) (318)
und hierauf aus der ersten Grundgleichung, wenn man den Werth
von tg fi i substituirt:
tg cp 1 — cos tg (c/> — xfi) (319)
Führt man noch einen zweiten Hilfswinkel % ein, welcher aus
der Gleichung
tg x = sin a sin flj tg (cp — xfj) .... (320)
berechnet wird; setzt man die algebraische Winkelsumme
cp — xp — cp 1 = er, (321)
zieht tg cp 1 von tg (cp — xp) ab und berücksichtigt, dass cos cp‘ sin
= sin a, sin «, so folgt nach kurzer Entwickelung
sin er = tg / tg '/ 2 fi x cos (cp — xfi) . . . . (322)
Zur Berechnung des Azimuths a 1 = 180° + ß x dient zunächst
folgende aus den Neperschen Analogien entspringende Gleichung:
tg 1 / 2 (« ~ ßd cos '/2 (qp # — <JP) = fc g 1 / 2 /“i sin V 2 W + fp)-
Entwickelt man hieraus cotg (a — ß x ) und zieht davon cotg y
ab, so wird
sin y sin (a — ßß [cotg (a — ßß — cotg y] = sin (cc — ß { — y).
1 Untersuchungen über Gegenstände der höheren Geodäsie. Göttingen 1844.
Bauernfeind, Vermessungskunde. II. u