Full text: Die Messungen und das Abbilden des Gemessenen (2. Band)

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setzen. Für bayerisches und hannoverisches Fussmass ist demnach 
k = 94 und für wiener Fussmass k = 90,6 zu nehmen. 
Der Coefficient k kann in keinem Falle für jeden Fluss der 
selbe seyn, sondern muss sich ohne Zweifel mit der Beschaffenheit 
des Flussbettes ändern. Wie viel diese Aenderung in den einzelnen 
Fällen beträgt, lässt sich bis jetzt nicht allgemein angeben; jeden 
falls aber hat die Beschaffenheit des Flussmaterials einen wesent 
lichen Einfluss darauf. Will man in Ermangelung des Gesetzes, 
nach welchem sich dieser Einfluss richtet, den Werth von k, wel 
cher einem gegebenen Flusse möglichst gut entspricht, durch Ver 
such bestimmen, so braucht man nur an diesem Flusse die Grössen 
q, p, cì, v so genau als möglich unmittelbar zu messen und nach 
Gleichung (445) den Werth von 
k = - V • (446) 
|X Ci t 
zu berechnen. Dabei ist das Verhältniss von q : p = t gesetzt und 
angenommen, dass v die mittlere Geschwindigkeit im Querprofile q 
vorstellt. 
§. 384. 
Aufnahme der Qu er profi le, Zur mittelbaren Bestimmung 
der Geschwindigkeit aus der Gleichung (445) gehört zunächst die 
Kenntniss der Werthe von q und p, welche sich aus der Aufnahme 
einiger Querprofile an einer geeigneten Flussstrecke ergeben. Als 
geeignet ist aber jede gerade oder unmerklich gebogene Flussstrecke 
zu betrachten, welche von Wehren, Schützen, Buhnen, Brücken etc. 
ziemlich weit entfernt ist und deren Querprofile nahezu gleiche mitt 
lere Breite und Tiefe, also auch fast gleichen Flächeninhalt haben. 
1) Ist der Fluss nicht sehr breit, so kann man mit Hilfe von 
starken Bohlen oder langen Leitern einen gegen die Ufer senkrecht 
gerichteten Steg über denselben hersteilen, darauf die Breite des 
Betts in gleiche Theile (heilen und mittels einer Peilstange, die wie 
der Schaft des Reichenbach’schen Strommessers (Fig. 244) beschaffen 
ist, damit sie keine merkliche Stauung des Wassers veranlasst, an 
den Theilungspunkten die lothrechten Wassertiefen messen. 
Der Steg gibt somit die Abeissen und die Peilstange die Ordi 
nateli des Querprofils, welches hiernach gezeichnet und berechnet 
werden kann.
	        
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