Theorie der Plan- und Kartenzeichnung.
§. 389.
.Jede geometrische Aufnahme, geschehe sie auf oder unter der Erde
und bestehe sie in Horizontal- oder Vertikalmessungen oder in beiden
zugleich, erhält ihren vollständigen Abschluss erst durch das Bild,
welches die Messungsresultate zur Anschauung bringt. Dieses Bild
heisst nach §. 7 ein Plan, wenn es nur einen so kleinen Theil der
Erdoberfläche oder der Erdrinde umfasst, dass bei dessen Darstellung
die Kugelgestalt der Erde unberücksichtigt bleiben kann; dagegen
eine Karte, wenn die darzustellende Fläche so gross ist, dass die
Erdkrümmung berücksichtigt werden muss. Hieraus entspringt eine
verschiedene Art der Darstellung, in so ferne die Pläne geometrisch-
ähnliche, die Karten aber nur mehr oder minder verzerrte Bilder
liefern, und in so ferne jene ein unmittelbares Abgreifen von Massen
gestatten, diese aber stets eine (wenn auch einfache) Berechnung
der Entfernungen erfordern. Es erscheint daher für die Lösung der
Aufgabe dieser dritten Abtheilung: zu zeigen, wie die Ergeb
nisse der auf oder unter der Erdoberfläche vorgenom
menen Messungen bildlich darzustellen sind, zweckmässig,
die Theorie der Planzeichnung von jener der Kartenzeichnung zu
trennen, wie hier auch geschieht.