Full text: Die Messungen und das Abbilden des Gemessenen (Bd. 2)

»Meine Baustrecke von Köln bis Düren war 5 */ 2 preussische 
Meilen lang und bestand nur aus drei geraden Linien, welche durch 
Uebergangscurven verbunden waren. Die erste Gerade, von Köln 
bis zum Königsdorfer Tunnel, war 1 Meile lang; die zweite, von 
dem genannten Stollen bis zur Merzenicher Haide, hatte 2y 2 Meile 
Länge; und die dritte vor Düren war ungefähr eine x / 2 Meile lang. 
Wegen der vielen Dünste war es nicht möglich, bei Tage die 
beiden ersten Geraden mit Sicherheit auszustecken; nachdem ich 
aber die erste eine Meile lange Gerade bei Nacht ganz genau aus 
gesteckt hatte, ging ich zu der weit schwierigeren Bestimmung der 
zweiten geraden Linie von 2‘/ 2 Meilen Länge, deren Endpunkte fest 
lagen, über. 
Der östliche Endpunkt dieser Linie war auf einem 20' hohen 
Hügel am Königsdorfer Tunnel. Die Aussicht nach der Merzenicher 
Haide war jedoch auf diese lange Entfernung durch drei hohe Eichen 
waldungen so sehr verdeckt, dass nur zwei Stellen mittelst Fern 
rohrs gesehen werden konnten, die eine 4000 Fuss und die andere 
l'/ 2 Meilen von dem östlichen Endpunkte entfernt. 
Das westliche Ende der Geraden, auf der Merzenicher Haide 
gelegen, war hinter der letzten Waldung ganz und gar versteckt 
und alle Auszüge aus Katasterplänen dienten nur dazu, die Stellung 
der Zwischenpunkte annähernd zu ermitteln. Eine Linie nach diesen 
Ermittelungen durch die Eichenwaldungen zu schlagen, war aber 
zu gefährlich, da jede Eiche 100 Thaler kostete. Ich sah mich also 
genöthigt, die Nacht zu Hilfe zu nehmen und folgendermassen zu 
verfahren. 
Am westlichen Endpunkte auf der Merzenicher Haide liess ich 
Tags vorher eine grosse Theertonne aufrichten, die der daselbst be 
findliche Aufseher um 9 Uhr Abends anzuzünden hatte. Einen zweiten 
Aufseher stellte ich mit einer hohen Stange, woran eine grosse La 
terne hing auf die l'/ 2 Meile vom östlichen Standpunkte entfernte 
Stelle, und zwar so viel als möglich in die Richtung der durch das 
Fernrohr sichtbaren beiden Endpunkte. Dieser Aufseher wurde an 
gewiesen alle zwischen 9 und 9'/ 2 Uhr sichtbaren Signale, als für ihn 
gültig, genau zu befolgen. Eben so ausgerüstet wurde ein dritter 
Aufseher auf die 4000 Fuss vom östlichen Endpunkte entfernte Stelle, 
welche nahezu in der gegebenen Richtung lag, gestellt und beauf 
tragt, die zwischen 9 1 /, und 10 Uhr erfolgenden Signale zu beachten.
	        
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