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dass viele Lösungen möglich sind, erkennt man sofort an dem Um
stande, dass von jedem Punkte A, B, C ... W, V, U ... ans im All
gemeinen zwei Schnittpunkte auf der nächst höheren oder tieferen
Curve erhalten werden, von welchen aus wieder zwei Schnitte mög
lich sind. Zu entscheiden, welche von den aufgefundenen Linien
einem ausgesprochenen Zwecke am besten genügt, gehört nicht
mehr hi eh er.
C. Berg- oder Gruben plane.
§. 427.
Die Berg- oder Grubenpläne bestehen, wie die geometrischen
Pläne, aus Horizontal- und Vertikalprojectionen oder aus „Grund
rissen“ und „Seigerrissen.“
Die Grundrisse stellen entweder einen Theil der Erdoberfläche
oder einen wagrechten Durchschnitt eines Grubenwerks vor; in dem
ersteren Falle unterscheiden sie sich der Form nach durch nichts
von einem geometrischen Situationsplane, und im letzteren Falle
stimmen sie formell mit dem wagrechten Durchschnitte eines Gebäu
des überein. Besondere allgemein übliche Zeichen für die Horizontal-
prqjectionen von Gegenständen, die ausschliesslich dem Bergbaue
und beziehungsweise der Markscheidekunst angehören, gibt es nur
wenige. Die gebräuchlichsten sind in Fig. 544 zusammengestellt
und nachstehend erklärt: a bedeutet einen Schacht, b ein Stollen
mundloch ohne Rösche und c mit einer offenen Rösche, d einen
Fig. 544.
a b cdef^i.ililaiiLopq
Bohrpunkt, e ein Schurfzeichen, f einen Mark- oder Lochstein. Die
Mineralgattung, welche in einem Bergwerke gewonnen oder anders
wo gefunden wird, bezeichnet man sowohl in topographischen
Karten als in Situationsplänen und Grundrissen meist mit den in
der Astronomie gebräuchlichen Zeichen der Himmelskörper, nämlich
mit dem Zeichen der Sonne (g) das Gold, mit dem Zeichen des
Mondes (h) das Silber, mit dem des Merkurs (i) das Quecksilber,
mit dem der Venus (k) das Kupfer, mit dem des Mars (1) das Eisen,
mit dem der Erde (m) das Blei, mit dem des Jupiters (n) das Zinn.