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Für Schwefel gebraucht man das Zeichen o, für Kochsalz das Zeichen p
und für Alaun das Zeichen q.
Die Seiger risse der Markscheider stimmen im Allgemeinen
mit den Längen- und Querprofilen der Ingenieure und Geometer
überein; in einzelnen Fällen aber unterscheiden sie sich dadurch von
den geometrischen Profilen, dass sie wirkliche Vertikalprojectionen
sind, während die genannten Längen- und Querprofile stets als Ab
wickelungen lothrecht stehender Prismen- oder Cylinderflächen er
scheinen. In solchen Fällen sind dann auch gewöhnlich drei Pro
jecti onen eines Grubengebäudes vereinigt, nämlich die horizontale
(söhlige Projection, Grundriss) und zwei auf einander senkrecht
stehende (erste und zweite vertikale Projection, Aufriss und Kreuz
riss); es werden also die aufgenommenen Linien und Winkel auf
drei senkrechte Coordinatenebenen nach den Regeln der analytischen
und darstellenden Geometrie projicirt. Die Wahl der Projectionsaxen
und beziehungsweise der Projectionsebenen ist im Wesentlichen un
beschränkt; man wird jedoch gut thun, bei Darstellungen von Stollen,
Strecken , Querzuschlägen u. dgl. eine der Axen in das allgemeine
Streichen dieser Grubenbaue zu legen, damit wenigstens eine verti
kale Projection nahezu unverkürzt ist. Ferner erscheint es zweck
mässig, die horizontale Projectionsebene bei Stollenbauen durch den
tiefsten Punkt der Stollensohle und bei Tiefbauen in die höchste
Stelle des Schachtes, d. i. in seinen Tagkranz zu legen; endlich kann
man auch, wenn es die bildliche Darstellung übersichtlicher oder
Fig. 545.
verständlicher macht, die beiden
vertikalen Projectionsebenen auch
unter einem spitzen oder stumpfen
Winkel sich schneiden lassen.
In Fig. 545 ist die Axe OX
dem allgemeinen Streichen ad des
Stollens parallel, die Axe OY aber
senkrecht auf OX gestellt; A ist
der Grundriss, B der Aufriss, C
der Kreuzriss des Stollens ad und
seines Querschlags dh. Dass dieses
Aufträgen nur auf Grund eines
vollständig berechneten Mark
scheidezugs , wozu die §§. 367