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Tafel Nr. II
dient zur Reduction der mit dem Reichenbach’schen Distanzmesser
gemessenen schiefen Längen auf den Horizont. Die Theorie zur
Berechnung derselben ist im §.176 (Bd. I. S. 340 — 343) enthalten,
und die zu Grunde gelegten Constanten beziehen sich auf die Reichen
bach’schen Distanzmesser, welche Ertel und Sohn in München für
Messtisch-Aufnahmen liefern. Für andere Fernrohre und Latten
würden sich die Constanten und damit auch die Reductionsgrössen
ändern.
Da es nach §. 176 nicht gleichgültig ist, ob die zu reducirende
Linie über oder unter dem Horizont des Instruments liegt, so zer
fällt die Tafel in zwei Abtheilungen, wovon die erste, mit „Erhe
bung des Rohrs“ bezeichnete, die Reductionen für beobachtete
Höhen- oder Elevationswinkel, die zweite aber mit der Ueberschrift
„Senkung des Rohrs“ die Reductionen für Tiefen- oder De
pressionswinkel liefert. Bei dem Gebrauche der entsprechenden
Abtheilung der Tafel sucht man die abgelesene schiefe Länge
oder eine ihr nahestehende Länge in der obersten Horizontalreihe,
den Neigungswinkel aber oder seinen Nachbarwerth in der ersten
Vertikalreihe auf und zieht von beiden Reihen aus beziehungs
weise ab- und seitwärts senkrechte Linien, bis sie sich begegnen:
an dieser Stelle steht die Länge, welche von der Ablesung abzu
ziehen ist.
Ist z. B. bei einem Höhenwinkel von 14° 36' eine Ablesung
von 438',5 gemacht worden, so benützt inan in der Abtheilung 1
die Vertikalreihe 14° 30' und die Horizontalreihe 450': beide zu
sammen geben die Reductionsgrösse 12/8 und somit beträgt die
reducirte Länge 438 5 — 12,8 = 425,7 Fuss. Würde dieselbe
Ablesung auf der Latte bei einem Tiefenwinkel von 14° 36' gemacht
worden seyn, so lieferte die Abtheilung 2 als Reductionsgrösse 16',1
und die reducirte Länge wäre = 438,5 — 16,1 = 422,4 Fuss.
Die Tafel Nr. II ist für jedes bestimmte Fussmass zu benützen,
wenn das Distanzfernrohr und die Distanzlatte dafür eingerichtet
sind. Diese Einrichtung erfordert nur, dass die in §.176 mit c, d, 1
bezeichneten Constanten ihre Werthe auch in dem neuen Masse
behalten, und wird von der Ertel’schen Werkstätte auf Verlangen
besorgt.