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Nachdem es vor nunmehr zehn Jahren Herrn Lindemann
gelungen ist, auf Grund der Untersuchungen des Herrn Her
mit e über die Exponentialfunktion das berühmte Problem von
der Quadratur des Zirkels durch den strengen Beweis der
Transzendenz der Zahl tc endgültig zu erledigen, nachdem dann
im Jahre 1885 die Hermite-Lindemann’schen Resultate von
Herrn Weierstrafs von neuem und auf einem verhältnismäfsig
einfachen Wege abgeleitet worden sind, hat sich das Interesse
weitester Kreise wiederum jenem merkwürdigen Probleme zu
gewandt, «lessen Geschichte etwa vier Jahrtausende umfafst und
welches daher zu den ältesten 'Problemen der Menschheit gehört.
Bei einem Abschlüsse, wie dem hier erreichten, schweift
der Blick wohl gerne in die Vergangenheit zurück, um bei
denjenigen Arbeiten vorzugsweise zu verweilen, denen das nun
mehr erledigte Problem eine direkte, weithin erkennbare För
derung verdankt. Diese Arbeiten herauszugreifen und allen,
die sich für die historische Entwicklung der mathematischen
Wissenschaft interessieren, leicht zugänglich zu machen, schien
mir daher keine undankbare Aufgabe zu sein. Als solche Mark
steine in der geschichtlichen Entwicklung des Problèmes von
der Quadratur des Zirkels erscheinen nun unter den älteren
Arbeiten unzweifelhaft in erster Linie die Abhandlungen: Ar
chimedes, KvkIov iistQrjöLSi Huygens, De circuli magnitu
dine inventa; Lambert, Vorläufige Kenntnisse für die, so die
Quadratur und Rectification des Circuls suchen; Legendre,
Note, où l’on démontre que le rapport de la circonférence au
diamètre et sou quarré sont des nombres irrationnels. Indem
ich diese klassischen Abhandlungen in sorgfältiger Übersetzung
dem mathematischen Publikum hiermit vorlege, glaube ich aus
verschiedenen Gründen auf ein allgemeines Interesse rechnen
zu dürfen. Zunächst darf ja die erfreuliche Thatsache hervor
gehoben werden, dafs das Interesse für mathematisch-historische
Forschung überhaupt in immer weitere Kreise dringt und dafs