Vorwor t.
/Da ich in bezug auf das alte Problem von der Quadratur
des Zirkels, welches zumal bei den der Mathematik Unkundigen
an Berühmtheit von keinem anderen übertroffen wird, neuer
dings eine Untersuchung ausgeführt habe, die mir der Mühe
nicht unwert zu sein, scheint, und da ich dabei zu Resultaten
gelangt bin, die, wie ich glaube, besser als die bisher be
kannten sind, so will ich dieselben mit den Beweisen den
Geometern zukommen lassen. Denn ich bin der Ansicht, dafs
dieselben nicht nur den Studien jener förderlich sein werden,
sondern dafs sie auch gerade durch ihre Neuheit geeignet sein
dürften, zur Erforschung noch verborgener Thatsachen anzu
spornen, indem ich mir vorstelle, dafs auch auf dem Gebiete, auf
welchem sich ehedem alle mit der gröfsten Anspannung ihrer
Kräfte bethätigt haben, noch manche des Pleifses nicht imwerte
Frucht zu pflücken übrig geblieben ist. Zwar haben vordem schon
sehr viele den Ruhm, die Quadratur gefunden zu haben, sich anzu-
eiguen versucht und wiederholt die verschiedensten Erfindungen
veröffentlicht, Wahres mit Falschem mischend. Aber wir wissen,
dafs alles dies von den Kundigeren entweder widerlegt oder
mit Verachtung bestraft worden ist und dafs bis heute von
allen den Sätzen, auf welche sich jede Ausmessung des Kreises
stützte, nur der eine feststeht, nämlich der, dafs der Kreis
gröfser ist als das ihm eingeschriebene und kleiner als das
ihm umgeschriebene Polygon. Ich aber will jetzt eine sorg
fältigere Bestimmung beibringen und zeigen, dafs wenn man
zwei Polygone als mittlere Proportionalen zu einem
eingeschriebenen und dem dazu ähnlichen umge
schriebenen Polygone konstruiert, der Umfang des
kleineren derselben gröfser ist als der Umfang des
Kreises, während die Fläche des anderen in demselben