Full text: Archimedes, Huygens, Lambert, Legendre

YI Vorwort. 
Um die genannten Arbeiten in einen organischen Zusam 
menhang zu bringen, habe ich eine Übersicht über die Ge 
schichte des Problemes von der Quadratur des Zirkels, von den 
ältesten Zeiten bis auf unsere Tage, vorausgeschickt. Diese, 
fast die Hälfte des ganzen Buches einnehmende, historische 
Abhandlung ist eine vollständige Umarbeitung und wesentliche 
Erweiterung einer früheren Arbeit, welche im 35. Bande der 
„Vierteljahrsschrift der Naturforschenden Gesellschaft in Zürich“ 
erschienen ist. Mit Übergehung alles Nebensächlichen sucht 
sie jeder wirklich bemerkenswerten Leistung auf dem Gebiete 
der Kreismessung gerecht zu werden. Wenn auch natürlich 
von absoluter Vollständigkeit nicht die Rede sein kann, so hoffe 
ich doch, keine wichtigere Erscheinung übersehen zu haben. 
Ich habe mich bemüht, wie dies ja auch durch den Inhalt 
des vorliegenden Buches zum Teil schon bedingt ist, so viel 
als nur möglich aus den Original werken selbst zu schöpfen. 
Soweit dies nicht anging, dienten mir in erster Linie als Quellen 
die vortrefflichen Werke: 
Cantor, Vorlesungen über die Geschichte der Mathematik 
Band 1 und 2 (kurz citiert mit Cantor I., II.), 
H ankel, Zur Geschichte der Mathematik in Alterthum und 
Mittelalter (citiert mit Hankel), 
Wolf, Handbuch der Astronomie, ihrer Geschichte und 
Litteratur. In zwei Bänden (citiert mit Wolf I., II.). 
Von Arbeiten, die speziell der Quadratur des Zirkels ge 
widmet sind und von mir ebenfalls benutzt wurden, nenne ich 
noch: Montucla, Histoire des recherches sur la quadrature 
du cercle (erste Ausgabe 1754, zweite 1831), und Petri Vors- 
selmann de Heer responsio ad quaestionem ab academia 
Groningana propositam: „Detur succincta expositio praecipua 
rum methodorum, quae ad circuli quadraturam ducunt“ (Gro 
ningen 1832). Auch Kästner’s Geschichte der Mathematik und 
Kl ügel’s mathematisches Wörterbuch wurden gelegentlich zu 
Rate gezogen. 
Möge das vorliegende kleine Werk eine freundliche Auf 
nahme finden! Möge dasselbe aber namentlich dazu beitragen, 
das Interesse für historisch-mathematische Studien zu wecken 
und zu fördern! In diesem Sinne habe ich es geschrieben und 
mit diesem Wunsche übergebe ich es der Öffentlichkeit. 
Zürich, April 1892. 
F. Rudio.
	        
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