Full text: Die Photographie im Dienste des Ingenieurs

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Vom Durchschnittpunkte des Strahles OP mit b'b', das ist Q, trage man 
y auf b'b' nach rechts auf, wenn P' ober dem Horizonte liegt; nach links, 
von P' unter dem Horizonte sich befindet. 
Von 0 aus nach rechts trage man auf einer Parallelen zu bb nach dem 
gewählten Höhenmassstab die Strecke 01 entsprechend der Seehöhe des 
Hauptpunktes Hx + i — Hx' auf. Zieht man nun durch P eine Parallele zu 
OB, so schneidet diese oo in einem Punkte K, dessen Distanz von / der Seehöhe 
von P entspricht. 
Selbstverständlich wird man bei grösseren Seehöhen des Standpunktes 
nicht die ganze Seehöhe, sondern nur einen Theil derselben z. B. für 
Hx + i — 226*3 m nur 26*3 m auftragen; der Punkt I erhält dann die Cote 
200 m. 
Das auf Tafel I dargestellte, weiter unten ausführlich beschriebene 
Beispiel wurde nach dieser Verfahrungsweise durchgeführt. 
4. Ausser den genannten Methoden hat man durch Einführung eigener 
Instrumente und graphischer Tabellen die Höhen- und Distanzberechnung 
zu erleichtern oder ein directes Verzeichnen der Orthogonalprojection aus 
der Perspective zu erzielen versucht und erreicht; wir kommen an anderer 
Stelle auf diese Verfakrungsweisen zurück. 
§ 7. Orientirung des Bildes. Die im vorigen Paragraph gebotenen 
Methoden sind nur anwendbar, wenn man (Fig. 1) die Lage der Bildgeraden 
Mi und M2 in der Zeichenebene festzulegen vermag, was in der verschie 
densten Weise geschehen kann. 
Es ist im allgemeinen jede Photographie, welche mit einem guten 
Objectiv aufgenommen ist (das, wie der Photograph sagt, winkeltreu zeichnet), 
für photogrammetrische Zwecke brauchbar; insbesondere wenn die licht 
empfindliche Platte lothrecht war, was man bei Landschaften und Archi 
tekturen meist zutreffen lässt, um „Verzeichnungen“, das „Zusammenlaufen 
lothrechter paralleler Geraden“ zu vermeiden. 
Wir wollen das Zutreffen dieser Bedingung zunächst stets annehmen 
und uns erst später mit der Betrachtung von Bildern, die auf nicht loth- 
rechten Bildebenen entstanden sind, beschäftigen. 
Die photogrammetrischen Arbeiten werden sehr erleichtert, wenn der 
Apparat so eingerichtet ist, dass man mit ihm direct Höhen- und Horizontal- 
Winkel im Grademaasse messen, die Neigung der Bildebene angeben kann, 
den Horizont, die Bilddistanz, Hauptpunkt und optische Achse des Instrumentes 
festgelegt hat oder jederzeit controliren kann; solche Apparate heissen 
Photogrammeter. 
Hiebei wird es bei passender Einrichtung der photographischen Objective, 
auf welche wir später zu sprechen kommen, möglich, mit fester Bildweite zu 
arbeiten, ein Umstand, der die Durchführung der Operationen wesentlich 
erleichtert. 
Wir werden im Folgenden unterscheiden: 
a) Bilddistanz, Augpunkt und Horizont der photo 
graphischen Aufnahmen sind nicht gegeben.
	        
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