Zweiter Abschnitt.
Theodolite und Kippregeln.
Einleitung. Die Theodolitachsensysteme. Bekanntlich unterscheidet man ein
fache und Repetitionstheodolite, je nachdem der Horizontalkreis mit dem Dreifufs
fest verbunden oder zum Zwecke der Winkelrepetition drehbar eingerichtet ist.
Fig. 14. Achsensystem für Mikroskoptheodolite.
Stahlzapfen ist ein kürzerer und ein
Achse des Horizontalkreises, letzterer
Doch genügt diese Einteilung nicht
mehr, seitdem nach Wiedereinführung
der Mikroskopablesung durch BESSEL
die Theodolite zu Satzbeobachtungen
vorgerichtet worden sind. Bei Satz
beobachtungen findet keine eigentliche
Repetition statt, d. h. gleichzeitige Dre
hung des Limbus und der Alhidade,
wohl aber mufs der Horizontalkreis
verschiedene Stellungen gegen den
Dreifufs annehmen können, zur Ent
deckung grober, und zur Elimination
der Teilungsfehler. Dazu genügt eine
grobe Drehung des Horizontalkreises
ohne Feinbewegung.
In Figur 14 zeigt sich die von
Repsold, ebenso von Pistor & Mar
tins eingeführte und seitdem weit ver
breitete Achseneinrichtung für Mikro
skoptheodolite. Auf ein und denselben
längerer Konus aufgedreht, ersterer als
als Alhidadenachse. Auf der Drehbank
passen sich diese beiden Kegel so herrichten, dafs ihre Mittellinie gemeinsam ist.
Durch das Aufschleifen der Büchsen aber werden die Mittellinien leicht noch etwas
verlegt, nicht nur parallel verschoben, sondern auch gegen einander geneigt.
Parallelverschiebung allein würde nur eine unschädliche Excentrizität zur Folge
haben, die Neigung der Achsen aber hat, da man die Alhidadenachse lotrecht