IV
Vorrede.
vorhanden, noch aufzufinden; der Druck war 1866 nach einer bereits 1865 druck-
fertigen Reinschrift der betreffenden Ketten veranstaltet worden, das Rechnungs-
Material selbst aber wahrscheinlich beim Transport der Akten etc. aus dem
Generalstabs-Gebäude in die, der Landes-Triangulation überwiesenen Räume verloren
gegangen oder als nicht mehr nöthig vernichtet worden; genug, es war nicht mehr
vorhanden; es bedurfte also, um bei den einzelnen Stationen die Endgleichungen zur
Auffindung der wahrscheinlichsten Richtungen aufführen zu können, einer erneuten
Stations-Ausgleichung und bei Gelegenheit dieser stellte es sich heraus, dass bei der
Station Schemionken 1859 ein Schreibfehler vorgekommen war, indem bei der
Richtung Seesker Berg im Resultat 47 Sekunden statt 49 Sekunden angegeben ist.
Auf Grund der aus jener Reinschrift entnommenen Werthe der wahrscheinlichsten
Richtungen auf den Stationen war dann die Bildung der Bedingungsgleichungen des
Systems vorgenommen, jener Fehler von zwei Sekunden also leider weitergeschleppt
worden. Die Ausgleichung der Kette 1859 musste also jedenfalls neu gemacht
werden, ebenso die der Kette 1861/62, die sich an die als fest angenommenen
Stationen Rössel, Styrlack, Lautern der Kette 1859 anschliesst, es lag daher nahe,
auch die Kette 1858 noch einmal zu bearbeiten, wobei es thunlich wurde, das
Gewicht der Beobachtungen mit dem 8 zölligen Kreise gegen jenes der Beobachtungen
mit dem 15zölligen Kreise genauer abzuwägen, als es bisher geschehen. Von irgend
nennenswerthem Einfluss ist dies allerdings nicht gewesen, wie dies der Vergleich
der Winkel auf denjenigen Stationen zeigt, wo mit dem 8zölligen Instrumente
beobachtet worden ist; die Unterschiede gegen die früheren Bestimmungen erheben
sich nur in einigen Fällen über einige Hunderttheile der Sekunde; hingegen hat die
Auffindung und Verbesserung jenes Schreibefehlers bei Schemionken das günstige
Resultat gehabt, dass die Differenz der Bestimmung von Algeberg — Kallningken
nach den neuen Ketten gegen jene der Gradmessung von Bessel, die in der ersten
Ausgabe 96,6 in Einheiten der 7. Stelle des Logarithmus betrug, sich jetzt auf
54,2 ermässigt (siehe pag. 172).
Was nun die Form der neueren Rechnungen betrifft, so ist zu bemerken, dass
die BesseFsche Form bis zur Entwickelung der Winkel-Correktionen beibehalten
worden ist. Die Rechnungs-Vorschriften geben das Nähere hierüber, und wird aus
denselben ersichtlich sein, wie die von dem Präsidenten der permanenten Commission
der Gradmessung Herrn Hansen in seinen verschiedenen geodätischen Unter
suchungen aufgestellten Principien überall zur Geltung gebracht sind, wenn auch
die Formeln der einmal angenommenen Bessel’sehen Auflösungs-Methode angepasst
sind, wie Herr Etatsrath Andrä dies schon in der Dänischen Gradmessung gethan
hat. Beiden Herrn sage ich für gütige Belehrung meinen ganz ergebensten Dank.
Als Maass-Einheit ist das gesetzliche Meter = 443,296 Linien der Toise du
Pérou eingeführt worden.