Full text: Die Haupt-Triangulation in Schleswig-Holstein (2. Theil, 1. Abtheilung)

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A. Die Haupt-Triangulation in Schleswig-Holstein. 
Diese starken Holzkasten waren so lang, dass die von ihnen aufzunelimenden 
Messstangen an den Seiten genau, wie aus denjenigen Kasten herausragten, in denen 
sie sich bei der Messung befinden, d. h. es ragte auf einem Ende die horizontale 
Schneide der Stange, auf dem anderen die Vertikal - Schneide und das Metallther 
mometer hervor. 
Der Querschnitt der Kasten war so gross, dass um den innern, zur Aufnahme 
der Stangen bestimmten Raum rings herum 3 Zoll = 0,“07 für die einhüllende Wasser 
masse blieben, genug um einerseits eine Erwärmung oder Abkühlung der Luft in 
der iunern quadratischen Röhre der Stangen hervorzubringen, so wie um andererseits 
eine Constanz in der hervorgebrachten Temperatur zu bewirken. 
Endlich war das ganze Innere des äussern Kastens, so wie die im Wasser 
befindliche äusser Hülle der innern Röhre mit feinem Zinkblech bekleidet, um ein 
Durchsickern des Wassers zu vermeiden. 
Hätte man die Messstangen zum Vergleich in den für den Gebrauch im Felde 
bestimmten Holzkasten lassen wollen, so würde die innere Röhre eines Vergleichungs 
kastens und somit dieser selbst so bedeutende Dimensionen angenommen haben, 
dass der Rahmen C C für die Aufnahme zweier solcher Vergleichungskasten neben 
einander ungemein gross geworden wäre, und die Wassermasse in seinem Innern so 
zugenommen hätte, dass eine Erwärmung derselben besonders bis zu einem hohen 
Temperaturgrade schwierig geworden, auch der Druck auf die Unterlage so zuge 
nommen hätte, dass die Bewegung des Rahmens mittelst der Kurbel und Schraube 
erschwert worden wäre. Es wurden daher die Stangen aus den Gebrauchskasten 
herausgenommen und auf Holzunterlagen gelegt, die wie die Böden jener Kasten, 
nur schmäler, nämlich nur in der Breite der Stangen zugerichtet, diese in gleichen 
eisernen Lagern trugen, wie es der Boden der Kasten tliut; die Stangen hatten also 
dieselben Ruhepunkte wie in den Gebrauchskästen. 
In Folge dieser Einrichtung reichte es aus, den Querschnitt der innern Röhre 
zur Aufnahme der Stangen = 0, m 16 und die äussere Seite des Vergleichungskastens 
= 0, m 40 zu nehmen. Die beiden Oeffnungen der innern Röhre wurden durch dicke 
Guttapercha-Platten geschlossen, welche Einschnitte erhielten, aus denen die Schneiden 
der zu untersuchenden Messstangen hervorragten; in dieser Weise war der luft 
erfüllte innere Raum, welcher die 2 Stangen aufnahm, von der äussern Zimmerluft 
ziemlich abgesperrt, und nahm nicht nur bis auf Bruchtheile eines Grades die Tem 
peratur des umgebenden Wassers an, sondern behielt die einmal angenommene Tem 
peratur sehr constant. 
c. Vorrichtung zur Aufnahme der Doppeltoise. 
Für den zur Bestimmung der absoluten Länge einer Stange ausgeführten Ver 
gleich einer Messstange (No. I) mit einer Doppeltoise diente derselbe Comparator.
	        
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