Full text: Die Haupt-Triangulation in Schleswig-Holstein (2. Theil, 1. Abtheilung)

A. The Haupt-Triangulation in Schleswig-Holstein. 
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die ungehinderte Ablesung der Thermometer zuliess, die Toisen auch vor der Ein 
wirkung der Körperwärme der sich ihnen nähernden Beobachter. Während der etwa 
1Aständigen Dauer der täglichen Beobachtungen stieg durch die Einwirkung der 
Körperwärme der 4 bei dem Vergleich anwesenden Personen (2 Beobachter, L Schreiber 
zum Notiren der Beobachtungen, ein Mann zum Bewegen des Comparator-Rahmens CC) 
die Temperatur in völlig gleichmässigem Gange im Zimmer wie an den Stangen um 
höchstens 0,°3 Celsius. 
Zur Angabe der Temperatur der Stangen dienten 4 Thermometer: 2 auf jeder 
Toise, etwa £ der Länge derselben von jedem Ende entfernt; an diesen Stellen waren 
auf die Toisen etwa 2 Zoll lange, die ganze Breite der Toise einnehmende und die 
selbe möglichst vollkommen berührende Eisenstücke gelegt, die in einer Einhöhlung 
die in cylindrischer Form hergestellten Reservoirs der Quecksilberthermometer auf 
nahm en. Nachdem durch eingeschobene Eisenstäbchen eine möglichst intime Berüh 
rung der Thermometer mit den Höhlungen der aufgelegten Eisenstücke hergestellt 
war, darf wohl weiter angenommen werden, dass die Angaben der Thermometer dem 
wirklichen Wärmegrad der Toisen so genau entsprachen, als es überhaupt erreichbar 
war. Wie schon erwähnt, geschah die Ablesung der Thermometer durch die Glas 
scheiben des Deckels hindurch. Die Theilung ist von Herrn Baumann auf dem 
Eichungs-Amt des deutschen Reiches mit Normalthermometern scharf verglichen worden, 
und sind die bei den Versuchen gegebenen Temperaturen die bereits corrigirten. 
Die Endflächen der beiden Toisen sind senkrecht zur Achse eben abgeschnitten: 
sie eigneten sich hiernach vortrefflich, um den Schneiden des Comparators gegenüber 
gestellt zu werden und das Intervall zwischen dem Ende der Achse und der Mitte der 
Comparator-Schneide mit dem Glaskeil zu bestimmen; hingegen lag eine Schwierig 
keit darin, dass nicht angenommen werden konnte, dass bei dem Aneinanderschieben 
beider Toisen wirklich die Endpunkte der beiderseitigen Achsen zum Contakt ge 
langten, vielmehr war hier zu befürchten, dass dieser Contakt nicht absolut statt 
finde; die geringste Abweichung einer der sich berühren sollenden Endflächen von 
der Richtung senkrecht zur Achse, sowie von der Form einer vollkommenen Ebene 
lässt diesen Contakt nicht zu. Um über diese Schwierigkeit hinweg zu kommen, 
wurde zu folgendem Mittel gegriffen. 
Es wurde eine kleine, polirte Stahlkugel von circa 1 par. Lin. Durchmesser 
von dem eigens hiefür durch den Direktor der hiesigen Sternwarte, Herrn Professor 
Förster, empfohlenen Mechanikus Reichel angefertigt und in dem Centrum des Deckels 
einer kleinen Messinghülse befestigt, die sich auf das cylindrische Ende der Toise 
No. 9 aufschieben liess; diese Kugel ist als Zwischenglied zwischen beide Toisen 
eingeschaltet und ihr Durchmesser, in der Richtung der Achse beider Toisen ge 
messen, der Länge der Toisen hinzuzufügen. Die Bestimmung dieses Durchmessers
	        
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