40 * Die Haupt-Triangulation in Schleswig-Holstein.
rend einiger Stunden, ein anderes Mal sogar zum Aufgeben der Arbeiten für einen
halben Tag; die letzten beiden Tage waren wieder gut; bei bedecktem Himmel war
es wieder völlig windstill geworden.
Die Leistung des ersten Tages betrug nur 25 Lagen = 200 Toisen etwa; die
Uebung des Personals brachte es indessen dahin, dass am ersten Tage der zweiten
Messung 61 Lagen, am vorletzten sogar 67 Lagen d. h. respektive 488 und 536 Toisen
gemessen wurden; das letzte ist wohl überhaupt das Maximum einer zu erwartenden
Leistung, wenn man bedenkt, dass am Morgen noch die Anknüpfung an die, das
Ende der vorigen Tagesarbeit bezeichnende Festlegung, respektive am Abend diese
Festlegung selbst auszuführen ist; die Lage von 4 Stangen wurde dabei in kaum
7 Minuten absolvirt.
Es erübrigt nun noch das Verfahren anzugeben, mittelst dessen
1) die Verbindung eines Stangenendes mit einem der Endpunkte der Basis,
2) die gleiche Verbindung mit einer der sechs unterirdischen permanenten
F estlegungen,
3) die Festlegung am Schlüsse einer Tagesarbeit und die Anknüpfung hieran
am folgenden Tage
stattgefunden hat; es soll diess zugleich mit der Angabe der erlangten Resultate in
den nächsten §§. geschehen.
§. 4. Bestimmung der Entfernung der hintern Schneide der ersten
Messstange vom nördlichen Basis-Endpunkte.
Nachdem die Messstange ! alignirt und ihre hintere (horizontale) Schneide
nahezu lothreclit über den Basisendpunkt gebracht war, wurde die Entfernung*) der
Schneide vom Basisendpunkte auf folgende Weise bestimmt:
Um den Basisendpunkt im Fernrohr scharf einstellen zu können, wurde die
konische Ausbohrung, deren Achse den Basisendpunkt bezeichnet, mit Wachs aus-
*) Unter „Entfernung“ ist hier die rechtwinkliche Projektion des horizontalen Abstandes auf die
Vertikal-Ebene zu verstehen, in welcher die Messung geschah. Diese Abkürzung wird auch ferner gebraucht
werden, da kein Missverständniss zu besorgen ist.
Auch mag hier gleich bemerkt werden, dass die Entfernungen und die kleinen Winkel, welche zur
Berechnung kleiner Entfernungen dienen, im Sinne der fortschreitenden Messung — also vom nördlichen nach
dem südlichen Endpunkte — stets positiv genommen werden sollen und dass unter „Entfernung des Punktes
B von A“ oder „Entfernung AB“ stets die von A nach B gezählte Entfernung verstanden werden soll. Demnach
ist z. B.: „Entfernung Nadel-Schneide“ im Sinne von der Nadel nach der Schneide zu verstehen, also positiv
oder negativ, je nachdem jene oder diese dem nördlichen Basisendpunkte zunächst liegt. Analoges gilt für
kleine Winkel.
Ferner sollen die Ausdrücke „vorn“ und „hinten“, „rechts“ und „links“ stets im Sinne fortschreitender
Messung verstanden werden.