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A. Hie Haupt-Triangulation in Schleswig-Holstein.
skop verbunden wurde, dessen optische Axe nahezu der Verschiebungsrichtung des
Schlittens entsprach, also nahezu normal zu den beiden Ebenen war.
Dieses Mikroskop trug zwischen seinem Objektiv und der planparallelen Glas
platte eine unter 45 Grad gegen die optische Axe geneigte zweite Glasplatte, durch
welche von der Seite kommendes Licht durch die vertikale planparallele Platte,
w r elche zur Messung diente, nach der gegenüberstehenden reflektirenden Kontaktebene
hingeschickt werden konnte. Wenn nun der Abstand der reflektirenden Ebene von
der ihr genäherten planparallelen Platte wenige Vielfache oder gewisse Bruchtheile
der Licht-Wellenlängen, deren mittleres Maass bekanntlich etwa zwei Zehntausend-
tlieile der Linie beträgt, abstand, so manifestirte sich die dann eintretende Kompli
kation der Lichtbewegung, nämlich das Zusammenwirken der einfachen und der durch
Hin- und Hergehen zwischen den Ebenen vervielfachten Reflektionserscheinungen,
durch das Auftreten von Farbenerscheinungen und zwar von farbigen Ringen, ver
mittelst deren aus der Färbung derjenigen Theile der Ebene, in deren Nähe die Be
rührungen mit der Kugel stattgefunden hatten, in Verbindung mit der Farbenfolge
der benachbarten Ringe, in Theilen der zugehörenden Wellenlängen des Lichts, die
übriggebliebenen Abstände der betreffenden Berührungsstellen, an welchen die beiden
Ebenen vorher mit der Kugel in Kontakt gewesen waren, mit grosser Schärfe er
mittelt werden konnten.
Diesen auf optischem Wege nach bekannter Theorie ermittelten und dann in
Rechnung gebrachten Abstand beider Ebenen enthält die erste Kolumne unserer Zu
sammenstellung der Messungsresultate für den Kugel-Durchmesser.
Schliesslich sei noch bemerkt, dass die Mikrometerscbraube des Mikroskops
auf periodische Ungleichheit untersucht und von derselben vollständig frei befunden
wurde, und dass die Eintheilungsfehler der Skala nach zwei verschiedenen Methoden
untersucht und dadurch genügend bekannt waren.