Full text: Allgemeine Kartenkunde

Beschaffenheit des Originals, dem Zwecke der Karte, der zur 
Übertragung und Vervielfältigung verfügbaren Zeit und den 
vorhandenen pekuniären Mitteln ab. x ) Hierbei ist auch die 
Frage von Wichtigkeit, auf welche Art und in welchem Um 
fange später Korrekturen und Nachträge auf den Druckplatten 
erfolgen können. Ein gutes Kartenwerk mufs nämlich ständig 
kurrent gehalten werden, d. h. alle Änderungen, welche im 
Laufe der Zeit infolge der Eisenbahn-, Wege- und Kanalbauten, 
der Ausbreitung der Siedelungen, des Trockenlegens, Abholzens, 
Aufforstens u. s. w. im Antlitz der Erde stattfinden, müssen 
hei Neudrucken auf den Karten berücksichtigt werden. Für 
viele Gregenden Asiens, Amerikas, Afrikas und Australiens, ja 
selbst Süd- und Osteuropas, bedingt fast noch jede neue For 
schungsreise Korrekturen des Kartenbildes. 
Für die zuerst aufgezählten direkten manuellen Methoden 
wird die Zeichnung in der Regel in demselben Reduktions 
verhältnisse angefertigt, in welchem sie vervielfältigt werden 
soll. Sobald hingegen photomechanische Vermittelung bei der 
Übertragung in Aussicht steht, wird das Original fast ausnahms 
los in gröfserem Mafsstabe gezeichnet, um eine Verkleinerung 
des ganzen Bildes, durch welche die einzelnen Objekte und 
Namen bedeutend an Schärfe gewinnen, zu ermöglichen. Die 
photomechanischen Verfahren erfordern deshalb auch eine weit 
sorgfältigere, mit gröfserer technischer Vollkommenheit aus 
geführte Originalzeichnung als die von der Hand des Stechers 
oder Lithographen ausgeübten Methoden. Die zeichnerische 
Arbeit, die nicht nur technische Schulung, sondern künstleri 
sches Empfinden, malerisches Geschick und wissenschaftliche 
Studien voraussetzt, wird fast durchweg nach gröfseren topo 
graphischen Grundlagen und Aufnahmen ausgeführt. Vergröfse- 
rungen werden möglichst vermieden, weil dadurch die Be 
wegungen der verschiedenen Linien zu steif und etwaige Fehler 
1) Eine ausführliche und klare Darstellung vieler Verfahren findet 
man bei Volkmeb, Die Technik, 1. c., welcher auch Abbildungen bringt 
von vielen an dem Institute in Wien verwendeten Apparaten. Kürzer ist 
Schikofsky, Reproduktionsmethoden, 1. c. Vgl. auch die im Litte- 
raturverzeichnis angeführten neuesten Werke. 
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