Abrisse der Zwische'npunkte.
Die Mitte dieses Spaltes ist im Jahre 1822 oder 1823 durch GAUSS möglichst
genau in den Meridian der Göttinger Sternwarte (Reichenbachscher Meridiankreis) ge
bracht worden. Dieselbe bezeichnet den Gaufsschen Punkt „nördliches Meridianzeichen“,
sowie das jetzige hiermit identische Centrum der Station.
Bei Beginn der Hannoverschen Gradmessung im Jahre 1821 war der Unterbau
bereits vorhanden, während anstatt des noch fehlenden Oberbaues, 2 m südlich von dem
Unterbau, ein provisorisches hölzernes Meridianzeichen stand. Auf dem Unterbau war
Gaufs’ Theodolitplatz 1821, und zwar im Alignement der Spaltmitte des provisorischen
Meridianzeichens und des Spaltes der Sternwarte.
Bei der Hannoverschen Landesvermessung wurde 1836 durch Hauptmann
Müller auf dem Meridianzeichen, lothrecht über der jetzigen Spaltmitte, beobachtet
(vergl. Gaufs’ Werke, Band IV, Seite 449 und 473).
Die Gaufssche Seite Nördliches Meridianzeichen, Theodolitplatz 1821 - Göttingen
Sternwarte, Theodolitplatz 1823 wurde von Gerling bei der Triangulirung von Kur
hessen als Anschlufsseite benutzt (vergl. „Gerling, Beiträge zur Geographie Kur
hessens u. s. w., Cassel 1839“, Seite 69).
Das Meridianzeichen war von Gaufs mit einer steinernen Deckplatte versehen,
welche die Kopfflächen der beiden Säulen und den Spalt gerade bedeckte. Für die
Beobachtungen im Jahre 1880 erwies sich die Deckplatte als zu schmal und mufste
durch eine breitere ersetzt werden. Die neue breitere Deckplatte ist aus Sandstein von
0,74 m Länge und 0,64 m Breite. Dieselbe ist nach Beendigung der Messungen an ihrem
Platze verblieben.
Bei Gelegenheit der Beobachtungen der Landesaufnahme im Jahre 1880 wurden
zwei Leuchtbolzen in das Meridianzeichen eingelassen: Leuchtbolzen I bezeichnet in
der Deckplatte den Beobachtungspunkt, Leuchtbolzen II befindet sich nahezu lothrecht
unter diesem Punkt innerhalb des Spaltes in der Kopffläche des Sockels.
Um für alle Fälle eine scharfe Wiederherstellung des Beobachtungspunktes 1880
und damit auch des Centrums der Station zu ermöglichen, wurden in dem genannten
Jahre vier kleine Festlegungssteine I-—IV von weifsem Sandstein in den Boden
versenkt und vom Leuchtbolzen I aus ihrer Richtung nach genau bestimmt. Die Kopf
flächen der Festlegungssteine, in welche Leuchtbolzen mit Schraubenmuttern eingelassen
sind, liegen bezw. 72, 68, 56 und 65 cm unter Erde.
Die Entfernungen der Festlegungssteine von dem Leuchtbolzen I sind nur auf
einige Centimeter genau gemessen.
Es wurde beobachtet:
1880: in Leuchtbolzen I: nach Basis südlich, Hohehagen und Ahlsburg, sowie nach
den Nebenrichtungen.
Es wurde eingestellt:
Heliotrop in Leuchtbolzen I: von Basis südlich und Ahlsburg;
„ „ Leuchtbrett (auf der Gallerie des Beobachtungsgerüsts), in Richtung
des Leuchtbolzens I: von Hohehagen.