4. Die Hannoversche Dreieckskette.
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Behufs Ausführung der Beobachtungen für das Wesernetz erhielt die Beob
achtungsplatte einen Ansatz; die demnächst neu eingeschraubte Leuchtschraube bezeichnet
den Thurmpfeiler 1886/87.
Das Leuchtbrett war zwischen den Laternensäulen III und IV 2,14 111 über dem
Fufsboden der Laterne befestigt; lothrecht unter demselben wurde ein Markirstift in
die Gallerie eingeschlagen.
Um das Centrum dauernd zu erhalten bezw. scharf wiederherstellen zu können,
sind folgende Festlegungen ausgeführt worden:
x. ein Thurmbolzen an der Nordseite der Kirche, 1,11 m von der Nordostecke
des Thurmes entfernt und 0,62 m über dem Erdboden; derselbe ist in das
Mauerwerk mit Cernent eingelassen;
2. eine Leuchtschraube in der Laternensäule VIII, und
3. vier Nägel I—IV, welche in die inneren Flächen bezw. der Laternensäulen
II, IV, VI und VIII 10 bis 20 cnl über der Gallerie derartig eingeschlagen
sind, dafs ihr Durchschnittspunkt nahezu lothrecht unter dem Centrum liegt;
die messingenen Köpfe der Nägel sind mit einem Kreuzschnitt versehen.
Aufserdem wurden im Thurmpfeiler 1883/84 die sprechenden Kanten der Laternen
säulen in der Höhe der Nägel ihrer Richtung nach genau gemessen; die Entfernungen
nach denselben sind auf mehrere Millimeter unsicher.
Die Leuchtschraube in der Säule VIII, sowie die Nägel I—IV sind sowohl ihrer
Richtung nach als in Bezug auf die Entfernung scharf bestimmt, so dafs jeder einzelne
dieser Punkte zur Wiederherstellung des Centrums ausreicht.
Die gegenseitige Lage zwischen dem Thurmpfeiler, dem Thurmbolzen und dem
Centrum der Station wurde 1884 vermittelst einer Basis bestimmt, deren Messung in
dem vor dem Pfarrhause gelegenen Garten stattfand; bei dieser Gelegenheit ist auch
die Lage der an ihrer dünnsten Stelle 0,115 m starken Helmstange unter dem Knopf
ermittelt (Helmstange 1884).
Die Koordinaten des Thurmpfeilers 1886/87 und des Leuchtbretts sind 1886,
bezw. 1887 nach Wiederherstellung des Centrums vermittelst der Leuchtschraube in der
Laternensäule VIII und des Nagels IV bestimmt worden.
Unter dem Namen Crapendorf war der Kirchthurm von Cloppenburg im Jahre
1830 eine Station der Hannoverschen Landesvermessung; Lieutenant Hartmann beob
achtete damals in der Laterne auf zwei 0,2 bezw. 0,5 ni von der Mitte des Thurmes
entfernten Plätzen (vergl. ,,Gau/'s’ Werke, Band IV“, Seite 432, 444 und 468).
Die in den Jahren 1835 —1837 durch Hofrath von Schrenck ausgefühlte
Triangulirung des Herzogthums Oldenburg sclilofs an die hannoverschen Messungen an.
Es wurde beobachtet:
1884 (Hannov. Kette): in Thurmpfeiler 1883/84: nach den Hauptrichtungen, sowie
* nach Lastrup unter Anschlufs an Queckenberg und Windberg, nach
Altenoythe Kirchthurm unter Anschlufs an Altenoythe ;
1887 (Wesernetz): in Thurmpfeiler 1886/87: nach Oldenburg, Wildeshausen und Mord
kuhlenberg unter Anschlufs an Queckenberg und Altenoythe, sowie
nach Kellerhöhe unter Anschlufs an Oldenburg und Wildeshausen, nach
Vechta kath. Pfarrkirche unter Anschlufs an Wildeshausen und
Mordkuhlenberg, nach Quakenbrück luth. Kirche unter Anschlufs an
Mordkuhlenberg und Queckenberg, nach Vechta Klosterthurm unter
Anschlufs an Vechta kath. Pfarrkirche, und nach Quakenbrück kath.
Kirche unter Anschlufs an Quakenbrück luth. Kirche.
Es wurde eingestellt:
1883 (Hannov. Kette): Heliotrop in Thurmpfeiler 1883/84: vonQueckenberg undWind-
berg;
1884 „ ,, : „ ,, ,, ,, : von Altenoythe;
1886 (Wesernetz): Heliotrop in Leuchtbrett: von Oldenburg und Wildeshausen;
1887 ,, : ,, ,, Thurmpfeiler 1886/87: von Mordkuhlenberg und
Queckenberg.