B. Das Basis netz bei M e p p e n.
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Hieraus geht hervor, dafs die Allgemeinheit der Untersuchungen
durch die in Rede stehende Voraussetzung keinerlei Beschränkung erleidet.
Gleichwohl beschränken wir unsere Hauptaufgabe, zu der wir jetzt
übergehen, auf W inkelbeobachtungen, weil ihre Lösung in Richtungs
beobachtungen theoretisch zwar durchführbar, aber praktisch mit Vortheil
nicht zu verwerthen ist. 67 )
Aufgabe.
Es sei ein Dreiecksnetz vorgelegt, worin die Winkel roh angenähert
bekannt sind. Welche Winkel müssen auf jeder Station beobachtet werden,
und wie oft müssen sie beobachtet werden, damit bei konstanter Anzahl
sämmtlicher Beobachtungen im Netz das Gewicht P des plausibelsten I Verthes
von u so grofs wie möglich werdet
Lösung. Man sehe sämmtliche Winkel zwischen je zwei Richtungen
derselben Station als Unbekannte x, y, ... an, und stelle die zwischen
diesen stattlindenden Bedingungsgleichungen sowohl der Stationen als
auch iles Netzes und die Funktion //, d. i. die Gleichungen 1) und
den Ausdruck 2), auf. Aus 1) und 2) bilde man die Ausdrücke 6), und
sehe in diesen die Korrelate I, II, . . . als völlig willkürliche Veränder
liche an. Dann sind die gesuchten Beobachtungszahlen der einzelnen
Winkel diejenigen Absolutwerte der Gröfsen deren Summe so klein
wie möglich ist, und diese Summe selbst ist das (jewicht einer einzelnen
Winkelbeobachtung gleich 1 gesetzt gleich *
Beweis. Bezeichnet man die Gewichte
werthe, d. i. die gesuchten Beobachtungszahlen,
man nach 8):
1
P
Pz
der beobachteten Vinkel-
mit p t , p z , . . . , so hat
Da diese Formel nach dem auf Seite 280 Gesagten nicht nur für
das Gewicht des plausibelsten Werthes von u, sondern überhaupt für das
jenige eines jeden Werthes U 0 gilt, der sich auf die daselbst angegebene
Art herleiten läfst, und da nach 6) bestimmte Werthe der Korrelate auch
bestimmte Werthe der Gröfsen L zur Folge haben, so erhält man mittelst
jener Formel leicht für irgend ein bestimmtes Werthaystem der Korrelate
(¡7) V.ergl. die Abhandlung: „Cher die Anordnung von Horizontalwinkel-
Beobachtungen auf der Station“ von Oberstlieutenant Schrkibku in Band VII (Jahrg. 1878)
der „Zeitschrift für Venuessungsiocscn“, im Besonderen die Bemerkung 3 auf Seite zii daselbst.