Full text: Die Hannoversche Dreieckskette, das Basisnetz bei Meppen, das Wesernetz (8. Theil)

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4* Die gegebene Lösung, die im vorliegenden Fall lediglich auf ein 
Basisnetz angewendet werden wird, und allein aus der praktischen Frage 
nach der besten Einrichtung eines solchen hervorgegangen ist, dürfte auch 
bei Untersuchungen über die Konfiguration und Anordnung anderer Arten 
von Dreiecksnetzen von grofsem Nutzen sein. Ihre Anwendbarkeit auf 
Ernstfälle wird wesentlich durch den Umstand begünstigt, dafs in der 
Regel schon die Erkundung im Felde keinen Zweifel mehr über die 
durch Terrainschwierigkeiten ohnehin sehr beschränkte Wahl der Dreiecks- 
punkte läfst, und dafs daher nur noch die in unserer Aufgabe gestellte 
Frage zu beantworten übrig bleibt: wie oft soll jeder Winkel, den sämmt- 
liche durch die Erkundung als vorhanden konstatirte Richtungen 
zwischen den bereits feststehenden Dreieckspunkten mit einander machen, 
beobachtet werden? 
5. Unsere Aufgabe ist durch die gegebene Lösung auf eine andere 
zurückgeführt, deren Lösung bekanntlich das. von Laplace aufgestellte 
Prinzip der Fehlervertheilung verlangt"), nämlich auf die Aufgabe: die 
Absolutsumme gegebener linearer Ausdrücke, deren Anzahl gröfser ist, 
als die Anzahl der darin enthaltenen Veränderlichen, so klein wie möglich 
zu machen. Diese Aufgabe widerstrebt der mathematischen Behandlung, 
weil sie sich dadurch, dafs sie zwei gleich grofse, aber entgegengesetzte 
Werthe einander gleich setzt, vom Gesetz der Stetigkeit lossagt. Sie ist 
in den aus unserer Aufgabe hervorgehenden Fällen fast immer unbestimmt, 
indem es in der Regel unendlich viele Werthsysteme der. Korrelate gibt, 
welche die möglich kleinste Absolutsumme der L liefern. Es läfst sich 
indessen beweisen, dafs unter diesen Werthsystemen in jedem Falle 
mindestens eines ist, für welches ebenso vi.ele von einander unabhängige L * 70 ) 
verschwinden, wie Korrelate oder Bedingungsgleichungen vorhanden sind. 71 ) 
Da die den verschwindenden L entsprechenden Richtungen bezw. Winkel 
— gemäfs der Lösung unserer Aufgabe — das Gewicht Null erhalten, 
d. h. unbeobachtet bleiben, so verschwinden für ein solches Werthsystem 
sämmtliche Bedingungsgleichungen. Es giebt daher in jedem Falle 
mindestens eine Lösung mit nicht mehr zu beobachtenden Winkeln, als zur 
Bestimmung sämmtlicher Punkte des Netzes erforderlich sind. Der einer 
solchen Lösung entsprechende Werth von u ist nicht nur der plausibelste, 
09) Vergl. die GAUSS’schen Werke: „Theoria niotus corpörum coelestium“, art. 186, 
und „Theoria combinationis etc.“, art. 6, oder die auf Seite 279 angeführte französische Über 
setzung von Bertrand, Seite 7 und 133. 
70 ) Die L geben stationsweise zur Summe Null. Auf jeder Station ist folglich jedes 
L eine Folge der übrigen. 
71 ) Dieser Beweis ist hier, um abzukürzen, fortgelassen. Für den nachstehend be 
handelten Fall ergibt er sich überdies nebenbei.
	        
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