C. Das Wesernetz.
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Der Aegidienkirchtliurm wurde bereits von dem französischen Oberst Epaiixy
Ijei dessen in den Jahren 1804 und 1805 ausgeführten Triangulation als Beobachtungs
station benutzt. Gauss bestimmte bei seiner- Gradmessung den Thurm durch An
schneiden von aufsen her (1821 und 1822).
Das Centrum der Station ist der Ort der Mitte der Helmstange dicht unter dem
Knopf zur Zeit der Bestimmung im Jahre 1887. Dieser Punkt ist festgelegt:
1. durchweine Leuchtschraube, welche lothrecht unter dem Centrum in den
Fufsboden der unteren Laterne eingeschraubt und deren Kopf mit dem Blei
belag, aus dem er etwas hervortritt, verlöthet ist;
2. durch vier Leuchtschrauben I, II, III, IV, welche in die Brüstung der
unteren Laterne zwischen den Pfeilern VIII und I, II und III, IV und V,
VI und VII eingeschraubt sind und gleichzeitig zum Leuchten dienen können.
Die im Abrifs gegebenen Richtungswinkel dieser Leuchtschrauben sind im
Lothpunkt des Stationscentrums bei zwei einander entgegengesetzten Fufs-
stellungen des Theodoliten gemessen. Ihre Genauigkeit ist auf 10 Sekunden,
die der zugehörigen Entfernungen auf 1 Millimeter zu schätzen;
3. durch einen Plattformbolzen, welcher in die Krete des Thurmmauerwerkes
auf der Südwestecke eincementirt ist und 0,54 ra unter dem Kupferbelage
des Umganges bei der Gallerie liegt. Der Bolzen wird somit erst nach Ent
fernung dieses Belages sichtbar. Da behufs Centrirung des Bolzens die Ein
führung eines Hülfspunktes sowie mehrere schwierige Ablotliungen durch
örtliche Verhältnisse bedingt wurden, läfst sich die Genauigkeit der an
gegebenen Elemente nur auf ungefähr 5 Millimeter schätzen.
Behufs Ausführung der Beobachtungen war im Jahre 1887 in der Mitte der
unteren Laterne ein Holztisch mit seinen vier Beinen auf dem Kreuzgebälk des Fufs-
bodens mittelst Winkeleisen festgeschraubt und mit einem isolirten Fufsboden für den
Beobachter umgeben. Auf der Tischplatte war ein Beobachtungspunkt (Holztisch 1887)
1,109'" über dem höchsten Punkt des Laternenfufsbodens durch eine Leuchtschraube
bezeichnet. 90 )
Die Bohle 1887 ist ein zweiter Beobachtungspunkt, welcher durch die von den
Laternensäulen gebildeten todten Winkel im Gesichtsfelde bedingt wurde. Die Bohle
war einerseits durch die Laternenbrüstung, andererseits durch den Holztisch unterstützt.
In beiden Beobachtungspunkten hatte das Instrument einen sehr festen Stand.
Die Bohle wurde nach Beendigung der Messungen wieder entfernt, ohne dafs der
Punkt Bohle 1887 eine dauernde Bezeichnung erhalten hatte.
Das Leuchtbrett befand sich auf der Brüstung der oberen Laterne und ist durch
eine Leuchtschraube bezeichnet.
Es wurde beobachtet:
1887: in Holztisch 1887: nach sämmtliclien Richtungen, nach Linden unter Anschlufs
an Deister;
„ : ,, Bohle 1887: nach Linden unter Anschlufs an Lühnde.
Es wurde eingestellt:
1887: Heliotrop in Holztisch 1887: von Deister und Brelingerberg;
„ : ,, ,, Leuchtbrett: von Lühnde;
,, : ,, ,, Leuchtschraube II: von Wettmar.
M ) InHolztisch 1887 wurde 1,305 m über dem Bleibelag des Laternen-Fufsbodens gemessen:
Linden, Wasserthurm, Fahnenstange
Laternensäule I, linker Rand
„ I, rechter „
„ II, linker „
„ II. rechter „
„ 111, linker „
,, III, rechter „
„ IV, linker „
„ IV, rechter „
„ V, linker „
V, rechter „
„ VI, linker „
„ VI, rechter „
„ VII, linker „
„ VII, rechter „
„ VIII, linker
„ VIII, rechter „
Richtung
Entf.
O / II
m
| OOO
—
130 45 22
3'3 6 9
138 53 36
3,028
176 44 41
3,462
185 41 36
3-5 12
220 31 1515
3/)2 3
219 49 15
3,628
263 58 50
3,689
272 47 20
3,680
3°5 '5 49
3- 6 33
3*4 52 53
3-573
349 40 26
3-49 6
359 21 3°
3.47°
35 33 2 7
3-357
45 18 53
3-3*3
83 23 3
3- 2 *5
93 20 2
3- 2 74