C. Das Wesernetz.
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Durch örtliche Messungen ist 1887 bestimmt worden:
Höhe der Thurmspitze der luth. Kirche über dem Wetterhahn
,, ,, Knopfmitte
,, ,, Leuchtschrauben I—IV
„ „ Galleriebrüstung der Thurmlaterne
„ des höchsten Punktes des Fufsbodens der Laterne
,, ,, tiefsten ,, ,, „ ,, .
„ „ oberen Randes der Thurmmauern
,, der Thurmspitze der kath. Kirche über dem Wetterhahn
Das Centrum der Station, welches zur Zeit seiner Bestimmung (1887) mit der
Helmstange unter dem 0,54 In dicken Thurmknopf der lutli. Kirche zusammenfiel, wird
durch die obigen auf dasselbe bezogenen Koordinaten der Leuchtschrauben I—IV
scharf definirt und festgelegt.
Der Grundrifs des um 1500 erbauten Thurmes ist ein Quadrat von 10 111 Seiten
lange. Auf dem 26 m hohen, starken Mauerwerk erhebt sich eine eigenthümlich ge
formte, mit Schiefer gedeckte Holzkonstruktion mit einer geräumigen achtseitigen Laterne.
Die Helmspitze oberhalb der Laterne trägt über dem metallenen Thurmknopf noch ein
Kreuzstück mit einem Wetterhahn.
Die Laterne hat in ihren acht Ecken acht grofse, zum Theil mit Zinkblech be
schlagene Säulen (I—VIII), deren Querschnitt ein ziemlich regelmäfsiges Fünfeck von
0,24—0,27 1X1 Seite ist. Eine 1,12 ra hohe hölzerne Gallerie verbindet die grofsen
Säulen. Auf der Galleriebrüstung stehen ferner acht kleine Säulen in den Mitten der
Seiten; dieselben sind rechteckig; die 0,22 m breiten Seiten derselben laufen den
Läternenseiten parallel.
Der Durchmesser der Laterne beträgt etwa 5,7 m, die Höhe 4 m . Der Fufsboden
ist mit Zinkblech beschlagen und fällt von der Mitte nach aufsen etwas ab. Die
Laternen-Offnungen haben zwischen je zwei Säulen 0,7 m lichte Weite.
Das Centrum der Station ist 1887 centrisch durch einen in den Fufsboden der
Laterne eingerissenen Kreuzschnitt bezeichnet und aufserdem excentrisch durch vier
Leuchtschrauben (I—IV) in den grofsen Säulen II bezw. IV, VI und VIII festgelegt.
Dieselben sind derart in die Säulen eingeschraubt, dafs ihre Kopfflächen mit den inneren
Flächen der letzteren abschneiden. Zu ihrem Schutze sind sie mit kleinen, auf die
Zinkbekleidung der Säulen aufgelötlieten Blechplatten verdeckt worden. Die Richtungen
und Entfernungen der Leuchtschrauben gegen das Centrum der Station sind mit mög
lichster Schärfe gemessen.
Zu weiterer Versicherung des Centrums wurden aufserdem lothrecht unter dem
selben die sprechenden Kanten der grofsen Laternonsäulen 18 cra oberhalb der Leucht
schrauben I—IV eingestellt; die Entfernungen nach den Kanten sind auf etwa 1 cm
genau gemessen.
• Der Thurm der katholischen Kirche ist als Folgepunkt des Centrums der Station
bestimmt worden; zu diesem Zwecke wurde von der lutherischen Kirche aus die
Richtung nach dem Fufs des Kreuzes Uber dem Thurmknopf unter Anschlufs an Cloppen
burg beobachtet. Eine Festlegung hat die katholische Kirche nicht erhalten. Dieselbe
ist neueren Ursprungs, hat keine Laterne und ist etwa 9 m niedriger als die
lutherische Kirche.
Bei der Hannoverschen Landesvermessung wurden 1829 bezw. 1830 sowohl
die lutherische Kirche (grofser Thurm), wie die katholische Kirche durch Anschneiden
bestimmt („Gaufs Werke“, Band IV, Seite 431).
Bei der 1835—1837 durch Hofrath von Schrknck ausgeführten Triangulirung
des Herzogthums Oldenburg war der Thurm der luth. Kirche Dreieckspunkt 1I.O.
Es wurde eingestellt:
1887: Helmstange = Centrum: von Cloppenburg, Mordkuhlenberg und Queckenberg.
58,23
54.86
41.14
40,98
40.15
39.86
26,06
49,°6
über dem
Erdboden am
Fufse des
Thurmes der
luth. Kirche.