Full text: Die Rheinisch-Hessische Dreieckskette, das Basisnetz bei Bonn, das Niederrheinische Dreiecksnetz (Theil 9)

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Abrisse der Hauptpunkte. 
Mit dem Hessen-Darmstädtischen Dreieckspunkt ist identisch: 
Der altePreufsische Dreieckspunkt der sogenannten MÜFFUNG’schen Triangulation, 
auf welchem 1817 Preufsisclierseits beobachtet wurde; 
der Bayerische Dreieckspunkt, bestimmt 1822 durch Mader (vergl. „Die 
Bayerische Landesvermessung in ihrer wissenschaftlichen Grundlage u. s. zu.“ München 
1873, Seite 318, 507, 550, 731); 
der Kurhessische Dreieckspunkt II. O., von Gerling durch Anschneiden von 
Berger Warte und Taufstein aus bestimmt (vergl. „Gerling, Beiträge zur Geographie 
Kurhessens u. s. to.“ Cassel 183c), Seite 26, 28, 32, 38, 92, 225); 
der Dreieckspunkt I. O. des Herzogthums Nassau (vergl. „Die Landesvermessung 
des Herzogthums Nassau u. s. w.“ Wiesbaden 1863, Seite 3, 14, 358). Die Nassauischen 
Messungen fanden in den Jahren 1854 und 1855 statt, bei welcher Gelegenheit auch 
der Brunhildisstein auf der nordnordöstlichen Ecke der Hochfläche, 240 ni von dem 
jetzigen Feldberghaus, bestimmt wurde (siehe Seite 442 des angeführten Werkes: 
Brunhildisstein, Bohrloch im Felsblock gleichen Namens). 
Seitens des Königlich Preufsischen Geodätischen Instituts wurde 1868, da sich 
der Hessische Pfeiler stark beschädigt und so dicht an dem 1859 gebauten Feldberg 
hause vorfand, dafs der westliche Horizont um 180 Grad verdeckt war, ein neuer Stein 
pfeiler (Gradmessungspfeiler) 51 m nördlich des Feldberghauses errichtet und dessen 
durch einen Kreuzschnitt bezeichnete Mitte als Dreieckspunkt der Europäischen Grad 
messung angenommen. Zur Versicherung des letzteren wurden ferner vier Festlegungs 
steine I—IV mit Kreuzschnitten unterirdisch festgelegt derart, dafs der Diagonal-Schnitt 
punkt der vier Steine mit dem Centrum zusammenfiel. Die Beobachtungen des 
Geodätischen Instituts fanden 1871 statt, bei welcher Gelegenheit auch der Ort des 
Hessischen Steinpfeilers bestimmt wurde; die im Abrifs gegebenen Koordinaten dieses 
Punktes sind auf Grund der Messungen des Geodätischen Instituts berechnet. Vergl. 
„Publication des Königl. Pre-ufs. Geodätischen Lnstituts. Das Rheinische Dreiecksnetz“, 
II. Heft. Die Richtungsbeobachtungen, Seite 50—61, sowie III. Heft, .Seite 171, 174—186 
und „Publication des König! Preufs. Geodätischen Instituts. Das Hessische Dreiecksnetz“, 
Seite 49, 118. 
Seitens der Trigonometrischen Abtheilung wurde der Gradmessungspfeiler 1889 
mit einem in die obere Fläche, unter Benutzung des Vorgefundenen Loches, durch 
welches der Kreuzschnitt des Geodätischen Instituts hindurchging, eingegossenen Leucht 
bolzen versehen und dessen Ausbohrung als Centrum der Station angenommen. Die 
Abweichung desselben von dem Dreieckspunkt des Geodätischen Instituts (ehemaliger 
Kreuzschnitt) beträgt 3,5 mm. 
Der Gradmessungspfeiler ist noch tadellos erhalten; derselbe besteht aus Sandstein 
und ragt 1,23 m aus der Erde; sein Querschnitt ist ein Quadrat von 0,45 m Seite. Auf 
der Südwestseite des Pfeilers befindet sich die Inschrift: „Europaeische GRADMESSUNG 1868. 
BAEYER“. 
Zur Versicherung des Centrums wurden 1890 die Festlegungssteine I—IV des 
Geodätischen Instituts, deren obere 20 cm j m Quadrat grofse, nicht ganz horizontale 
Flächen etwa i 1 /* Dezimeter unter Erde liegen, nach Richtung und Entfernung mit 
möglichster Schärfe neu bestimmt 21 ) und überdies vier Steinwürfel a—d von 0,20 m Seite 
mit eincementirten und durch Thondeckel geschützten Thonkegeln in die Erde versenkt ; 
die oberen Flächen derselben liegen 0,9—1,0 m unter Erde; die Richtungen nach den 
selben sind scharf, die Entfernungen auf einige Millimeter genau gemessen. 
Von anderweitigen Stationspunkten sind seitens der Trigonometrischen Abtheilung 
1890 bestimmt worden: 
Der Dreiherrenstein auf der Südseite des Feldberghauses, etwa 46 m von 
diesem entfernt; derselbe ist aus Sandstein, steht etwas schief aber fest im Boden und 
ragt 0,80 m aus dem letzteren heraus. Sein Querschnitt ist ein gleichseitiges Dreieck 
von 0,35 m Seite. In der Mitte der oberen Fläche befand sich ein quadratisches Loch 
von 4cm Durchmesser und 5 cm Tiefe, in welches 1889 ein Leuchtbolzen mit Blei 
eingegossen wurde. Auf den Seitenflächen des Pfeilers sind die Inschriften LH DW 58, 
H N 71 und L H D W 59 eingehauen. Die Lage des Dreiherrensteins gegen das Centrum 
der Station ist mit möglichster Genauigkeit bestimmt; im Besonderen beträgt der mittlere 
Fehler der Entfernung Centrum-Dreiherrenstein 4 mm; 
- 1 ) Nach diesen Messungen liegt der Schnittpunkt der Geraden I. III und II. IV zwischen 
den Festlegungssteinen I—IV 3 nlm von dem ehemaligen Kreuzschnitt.
	        
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