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Abrisse der Hauptpunkte.
;wissenschaftlichen Grundlage u. s. w.“ München iSjj, Seite 165, 32,7, 515, 552, 730),
die Triangulirung von Kuihessen (vergl. Gerling, „Beiträge zur Geographie Kurhessens
u. s. zv.“ Cassel iSjq, Seite 21, 30, 58), die Württembergische Landesvermessung
und die Nassauische Landesvermessung (vergl. „Die Laudesvermessung des Herzog
thums Nassau u. s. zv.“ Wiesbaden 1863, Seite VII, 5, 461). Beobachtet wurde auf
dem Meliboeus: von Hessen-Darmstädtischer Seite durch Ministerialrath Eckhardt um
1809, von Bayerischer Seite durch Mader 1822, von Nassauischer Seite 1854/55. Von
Kurhessischer Seite wurde der Thurm durch Gerling 1822 und 1823 durch Anschneiden
bestimmt.
Im Jahre 1874 beobachtete das Königlich Preufsische Geodätische Institut auf
einem 1872 zu dem Zwecke in der Nähe der Südwestecke der Plattform errichteten
Pfeiler (Gradmessungspfeiler); der Dreickspunkt des Geodätischen Instituts ist eben
falls die Thurmmitte, zu deren Ermittelung die Seitenlängen der Umfassungsmauer und
vier inmitten jeder Seite eingehauene Kreuze —- deren Bedeutung unsicher ist —• zu
Grunde gelegt wurden. Vergl. „Publication des Königl. Preufs. Geodätischen Instituts.
Das Rheinische Dreiecksnetz“, II. Heft, Seite 79—82 und Fig. 8, III. Tieft, Seite 92,
124, 125, 166, 167, 171.
Die vom Geodätischen Institut benutzten Kreuze in den Deckplatten der Um
fassungsmauer sind wegen des 1887 erfolgten Ausbaues des Thurmes nicht mehr zu
gänglich; dagegen fand sich 1890 der Gradmessungspfeiler unversehrt vor. Derselbe
ist 1,08 m hoch und von quadratischem Querschnitt mit 0,52 111 Seite. In der Mitte
der oberen Fläche war eine 7 cm tiefe und 3 cm im Quadrat grosse Ausbohrung, welche
mit Holz ausgefüllt war. An dem Ort eines inmitten der Holzfüllung steckenden Nagel
kopfes wurde demnächst ein Leuchtbolzen zur schärferen Bezeichnung des Punktes:
Gradmessungspfeiler eincementirt.
Seitens des Grofsherz. Hessen-Darmstädtischen Geheimen Hofraths Dr. Nell ist
1885 der Dreieckspunkt durch vier in einiger Entfernung vom Thurm in den Boden
eingegrabene Vermarkungssteine I—IV ausgesteint worden. Dieselben sind aus
Granit, von quadratischem Querschnitt mit 0,20 m .Seite und ragen 2—3 Dezimeter aus
der Erde. Jeder Stein trägt auf einer der Seitenflächen ein Dreieckszeichen und auf
der gegenüberliegenden Fläche die Inschrift: Punct Trig. Die oberen Flächen waren bis
1890 ohne Punktbezeichnung, wurden aber in dem genannten Jahre seitens der
Trigonometrischen Abtheilung mit kleinen Diagonal-Kreuzschnitten versehen.
An der Nordseite des Aussichtsthurmes, 2,58 m Uber dem Boden am Fufse des
selben, ist — vermuthlich um 1885 ebenfalls durch Geheimrath Neij. — eine Höhen
marke angebracht, welche die Inschrift trägt: Europäische GRADMESSUNG. 519,897 m über N. N.
Sämmtliche in obigem Abrifs angegebenen Stationspunkte sind seitens der
Trigonometrischen Abtheilung im Jahre 1890 bestimmt und berechnet worden.
Es wurde beobachtet:
1890: in Thurmpfeiler: nach den Hauptrichtungen Steigekoppe, Donnersberg und Feld
berg, sowie nach Hexenberg unter Anschlufs an Steigekoppe und Feld
berg, nach Breitsöl unter Anschlufs an Steigekoppe, nach Klobberg unter
Anschlufs an Donnersberg und nach den Nebenrichtungen Darmstadt,
Seeheim und Biebesheim;
,, : in Gradmessungspfeiler, Nebenpunkt: nach Wicker unter Anschlufs an Steigekoppe;
,, : in Gradmessungspfeiler: nach den Nebenrichtungen Neunkirchen, Schönberg und
Biebesheim.
Es wurde eingestellt;
1890: Heliotrop in Leuchtbrett: von Hexenberg, Steigekoppe, Donnersberg und Feldberg.