Full text: Die Rheinisch-Hessische Dreieckskette, das Basisnetz bei Bonn, das Niederrheinische Dreiecksnetz (Theil 9)

7. Die Rheinisch-Hessische Dreieckskette. 
t75 
bezüglich der Lage des Dreieckspunktes gegen die sechs zunächst liegenden Ecken der 
Gallerie. 22 ) 
Bei den älteren Triangulirungen war der Dreieckspunkt Donnersberg nicht auf 
derjenigen Stelle des Berges, auf welcher jetzt der Aussichtsthurm steht, sondern auf 
einer etwas höheren, rund 440 m südöstlich gelegenen Kuppe. Auf dieser ist der 
Bayerische Dreieckspunkt centrisch durch einen 1,0 111 langen, 0,30 m aus der Erde 
ragenden Pfeiler von rothem Sandstein mit 0,28 111 im Quadrat Querschnitt, sowie 
excentrisch durch vier über Kreuz stehende Versicherungssteine I—IV von unregel 
mässiger Gestalt festgelegt. Der centrische Stein soll zwischen 1838 und 1840 durch 
den späteren Generallieutenant Frhr. von Brandt gesetzt sein, stammt aber seinem 
jetzigen Befunde nach aus neuerer Zeit. Auf seiner oberen Fläche ist ein Dreiecks 
zeichen eingemeifselt, in dessen Mitte eine kleine Vertiefung von 3 mm Durchmesser 
zu erkennen ist; eine Seitenfläche enthält die Bezeichnung H D N P (d. h. Hauptdreiecks- 
Netzpunkt). 
Die vier scheinbar bei weitem älteren Versicherungssteine ragen nur wenige 
Centimeter aus der Erde hervor und haben auf den oberen Flächen scharf eingehauene 
Kreuzschnitte. Der Schnittpunkt der Diagonalen zwischen den Versicherungssteinen I—IV 
liegt etwa 4 cm von der kleinen Vertiefung in dem centrischen Pfeiler. Eine unterirdische 
Festlegung fand sich 1890 nicht vor. 
Beobachtet wurde auf dem Donnersberg von Bayerischer Seite in den Jahren 
1821—1825, sow ie 1840. Vergl. „Die Bayerische Landesvermessung in ihrer 'wissen 
schaftlichen Grundlage u. s. tu.“ München iSjj, Seite 208, 336, 512, 554, 730. 
Der Dreieckspunkt der "Franchot’sehen Triangulation, sowie derjenige der 
Württembergischen Landesvermessung ist vermuthlich mit dem Bayer. Dreieckspunkt 
identisch. 
Die Bestimmung der Lage des Bayerischen Dreieckspunktes gegen das jetzige 
Centrum der Station erfolgte im Jahre 1890 seitens der Trigonometrischen Abtheilung 
vermittelst einer scharf gemessenen Standlinie von rund 36 m Länge und eines an das 
Dreiecksnetz angeschlossenen örtlichen Vergrösserungsnetzes (siehe Skizze 8) auf weniger 
als 2 cm genau; die Punkte des örtlichen Netzes waren auf festen Holzpfählen von 
1,1 m Höhe über dem Boden bezeichnet, welche nach dem Gebrauch wieder entfernt 
worden sind. 
Es wurde beobachtet: 
1890: in Thurmpfeiler: nach den Hauptrichtungen Feldberg, Melibocus, Erbeskopf und 
Lufdenberg, sowie nach Kalte Herberge unter Anschlufs an Feldberg 
und Melibocus, nach Klobberg unter Anschlufs an Melibocus, nach 
Limbach unter Anschlufs an Melibocus ünd Erbeskopf, nach Opel unter 
Anschlufs an Melibocus und Lufdenberg und nach den Nebenrichtungen. 
Es wurde eingestellt: 
1890: Heliotrop in Thurmpfeiler 
1891 ; ,, ,, ,, 
1892: ,, ,, „ 
von Feldberg, Melibocus und Lufdenberg; 
,, Erbeskopf; 
,, Kalte Herberge und Opel. 
- 2 ) In Thurmpfeiler wurde 1890 gemessen: 
Richtungsw. 
Entf. 
0 / 
m 
a — 
292 38 
0,980 
0,646 
b = 
316 16 
C as 
327 0 
0,914 
d = 
8 6 
0,898 
e = 
l8 9 
0,628 
r = 
43 16 
0,956 
Dagegen sind die Entfernungen des Dreieckspunktes des Geodätischen Instituts nach den 
selben Ecken bezw. gleich 0,981.5, 0,650, 0,920, 0,908.5, 0,634.5 und 0,964.5 m. 
Durch Vergleichung dieser Messungen mit den obigen der Trigonometrischen Abtheilung 
sind die im Abrifs gegebenen Koordinaten für den Dreieckspunkt des Geodätischen Instituts graphisch 
bestimmt worden.
	        
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