B. Das Basisnetz bei Bonn.
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bewaldeten Ville. Für die zweite Vergröfserung wurde einerseits die bei
den alten Triangulationen von Tranchot und Müffling und dem Basisnetz
von 1847 benutzte Löwenburg im Siebengebirge, andrerseits eine neu
erkundete Station Birkhof mitten auf der Ville ausgewählt. Dieser letztere,
für die Konfiguration günstig gelegene Punkt erforderte allerdings trotz
der Beobachtungshöhe von 22 m zwei Walddurchhaue zur Freilegung der
Sichten nach Bergheim und Gielsdorf, in Folge deren die Beobachtungs
verhältnisse für diese beiden Richtungen sich als besonders schwierig
herausstellten. Die erste Vergröfserung ist 3,2, die zweite 3,6 fach.
Mit der Seite Birkhof—Löwenburg erreicht das Vergröfserungsnetz
den Anschlufs an das FTauptdreiecksnetz; da jene Seite indessen nur dem
Niederrheinischen Füllnetz angehört und die unmittelbare Verbindung der
Grundlinie mit der Rheinisch-Hessischen Kette, d. h. einem Dreieckssystem
der höchsten Kategorie innerhalb der ersten Ordnung, wünschenswerth
erscheinen mufste, so wurde das Netz-Dreieck Michelsberg—Birkhof—
Löwenburg dem Basisnetz bei Bonn zugefügt. Dieses Dreieck vermittelt
lediglich den Übergang zu der Hauptdreiecksseite Michelsberg—Birkhof
der Rheinisch—Hessischen Kette; zur Vergröfserung trägt es nicht bei.
Das Basisnetz erhält durch das Übergangsdreieck überhaupt eine von der
hergebrachten Form abweichende Gestaltung, allerdings ohne Nachtheil
für den Zweck (siehe Kapitel 4 dieses Abschnitts: das Vergröfserungsnetz).
Die Beobachtungen im Basisnetz bei Bonn erfolgten im Jahre 1892
durch Hauptmann Matthiass mit dem 27 ctn Theodolit Nr. V von Wanschaff
unter ausschliefslicher Anwendung von Präzisions-Heliotropen zur Sig-
nalisirung. Über die Anordnung der Beobachtungen enthält das nach
folgende 4. Kapitel ausführliche Mittheilungen.
2. Die Messung der Basis bei Bonn.
Skizze 15.
a. Die Ausführung der Messung.
Die Basis bei Bonn ist, im Gegensätze zu den früheren Grundlinien,
ihrer ganzen Länge nach viermal gemessen worden, und zwar erfolgte:
Die erste Messung am 19., 20. und 21. Juli 1892 in der Richtung
von Süden nach Norden bei im Allgemeinen abfallendem Gelände und bei
ausschliefslich steigenderTemperatur (durchschnittlicheLufttemp.= 15,6°C);