Full text: Die Rheinisch-Hessische Dreieckskette, das Basisnetz bei Bonn, das Niederrheinische Dreiecksnetz (Theil 9)

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Einleitung. 
Die letzte Spalte läfst das Vorhandensein konstanter Fehler nicht 
erkennen, woraus zu schliefsen ist, dafs das Gesetz der Temperatur 
bewegung der Stangen durch das der Stangengleichung beigefügte Glied 
-f-ah (siehe „Hauptdreiecke“, VI. Theil, Seite 194) in zutreffender Weise 
ausgedrückt wird. 
Die Spalte t_I_ ergiebt durch die Zeichen-Vertheilung 
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den zweifellosen Beweis konstanter, von der Messungsrichtung abhängiger 
Fehler. Die zu kleine Messung beim Abstieg bezw. die zu grofse Messung 
beim Aufstieg könnte beim ersten Anblick durch ein Rutschen der Stangen 
bei geneigter Lage ihre Erklärung zu finden scheinen; allein hiergegen 
spricht, dafs die Intervall-Ablesungen der beiden aufeinander folgenden 
Ablesungen nur in wenigen Ausnahmefällen ähnliche Differenzen zeigten, 
und dafs ferner die bei der Bonner Basismessung zu bewältigenden Höhen 
unterschiede überhaupt zu unerheblich waren, um sich in so auffälliger 
Weise äufsern zu können. Überdies steht die Vermuthung des Einflusses des 
Stangenrutschens in dem den obigen Messungsergebnissen entsprechenden 
Sinne in geradem Gegensatz zu den Erfahrungen bei der Meppener Basis 
{,,Hauptdreiecke“> VIII. Theil). 
Es ist bisher nicht geglückt, diese Erscheinung in befriedigender 
Weise zu erklären 50 ). 
3. Die alte preufsische Basis von 1847. 
Die im Jahre 1847 durch den damaligen Abtheilungs-Vorsteher und 
Dirigenten der Trigonometrischen Abtheilung des Königlich Preufsischen 
Generalstabes, Oberstlieutenant Baeyer, mit dem Besselschen Apparate 
gemessene Basis bei Bonn (siehe Seite 246) war rund 2134 Meter lang. 
Sie sollte dazu dienen, die Seiten der Müfeling’sehen Dreiecke von Berlin 
nach dem Rhein und der in das Preufsische Staatsgebiet fallenden 
Tranchot’sehen Dreiecke (siehe Seite 14 Nr. 1 und 19 Nr. 6) in gröfserer 
Schärfe zu berechnen, als dies vordem nach den alten Grundlinien bei 
Seeberg und Melun möglich gewesen war. 
50 ) Es ist übrigens zu bemerken, dafs auch bei den von dem Königlichen Geodätischen 
Institut mit dem Brunner’sehen Apparat 1892, ausgeführten Messungen der Bonner Basis ein 
Überwiegen des negativen Zeichens für den Unterschied: Messung im Abstieg minus Messung 
im Aufstieg eingetreten ist Jahresbericht des Direktors des Königl. Geodät. Instituts für 
die Zeit von April 18Q2 bis April 1893“, Seite 15). Jedenfalls dürfte die zu vermuthende 
konstante Fehlerquelle — unabhängig von dem Mefsapparat — einer gewissen Reellität nicht 
entbehren.
	        
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