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Abrisse der Hauptpunkte.
Das Centrum der Station ist durch einen Leuchtbolzen in dem Vorgefundenen
Steinpfeiler bezeichnet; letzterer ist 0,90 111 hoch und hat quadratischen Querschnitt
von 0,50 m Seite.
Zur besseren Versicherung des Centrums sind 1890 vier Steinwürfel (I—IV)
mit eincementirten und durch Thondeckel geschützten Thonkegeln in den Erdboden
versenkt und ihrer Richtung nach scharf bestimmt. Die Entfernungen nach denselben
sind auf J / 2 Centimeter unsicher. Die oberen Flächen der Steinwürfel liegen i,o m
unter Erde.
Der Dünsberg war ein Hauptpunkt der alten Preufsischen Kette von Berlin
nach dem Rhein (siehe Seite 14 und Skizze 1), sowie des Grofsherzoglich Hessen-
Darmstädtischen Dreiecksnetzes (Skizze 2.).
Im Jahre 1822 fand Gerling das Hessen-Darmstädtische Signal noch vor, dessen
Mitte mit einem Steine bezeichnet war. Im Jahre 1835 war an der Stelle dieses Steines
der jetzt noch stehende Sandsteinpfeiler gesetzt. Woher dieser Steinpfeiler stammt, ist
nicht mehr zu ermitteln. Die Beobachtungen für die GERLiNG’sche Triangulirung des Kur
fürstenthums Hessen auf dem Dünsberg fanden in den Jahren 1823 und 1835 statt.
Vergl. „Beiträge zur Geographie Kurhessens u. s. w. von Gerling. Cassel 1839“,
Seite 12, 63, 92j XI2 und 129, und „Positionsverzeichni/s aus der topographischen Auf
nahme vom Kurfürstenthum Hessen 1857. Cassel“, Seite 14.
Der Dünsberg ist ferner als Anschlufspunkt für die in den Jahren 1854/55 aus
geführte Triangulirung des Herzogthums Nassau benutzt worden. Vergl. „Die Landes-
vermessung des Herzogthums Nassau. Wiesbaden 1863“, Seite VIII, 2, 3, 9 und 10.
Seitens des Königlich Preufsischen Geodätischen Instituts wurde für das Rheinische
Dreiecksnetz im Jahre 1871 und für das Hessische Dreiecksnetz im Jahre 1876 auf der
Station beobachtet, nachdem der Vorgefundene Steinpfeiler durch Aufsetzen einer Stein
platte zur Aufstellung eines gröfseren Instrumentes hergerichtet war. Vergl. „Ptiblication
des Königl. Preufs. Geodätischen Instituts. Das Rheinische Dreiecksnetz. Berlin 1878“,
II. Heft, Seite 62 und 63, und „Publication des Königl. Preufs. Geodätischen Instituts.
Das Hessische Dreiecksnetz. Berlin 1882“, Seite 75—78 und 118.
Es wurde beobachtet:
1895: in Holzpfeiler 1895 (Hängepf. von 9,7 m Höhe), lothrecht über Centrum: nach
den Hauptrichtungen, sowie nach Rauschenberg, Hupp und Hausberg unter
Anschlufs an Hohelohr und Sackpfeife, nach Leidenhofen unter Anschlufs
an Hohelohr und Feldberg, nach Grauenstein unter Anschlufs an Tauf
stein und Feldberg und nach Angelburg unter Anschlufs an Taufstein
und Sackpfeife.
Es wurde eingestellt:
1890: Heliotrop in Holzpfeiler 1890 (Hängepf. von 9,7 ni Höhe), lothrecht über Centrum:
von Feldberg;
1893: ,, ,, Holzpfeiler i8g3 (Hängepf. von 9,7 m Höhe): von Hohelohr und
Taufstein;
1895: ,, ,, Holzpfeiler 1895: von Stegskopf, Sackpfeife, Rauschenberg, Hupp
und Angelburg.