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Einleitung.
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In runder Zahl nimmt das Netz einen Flächenraum von 7700 qkm
(140 geographische Quadratmeilen) ein; seine Länge beträgt etwa 190 km,
seine durchschnittliche Breite 40 km.
Von den Hauptpunkten mufsten 7 auf Thürme gelegt werden, um
in dem grofsentheils flachen und wenig übersichtlichen Gelände ohne
Signalbauten von zu bedeutender Höhe und ohne unverhältnissmäfsige ^
Kosten geeignete Verbindungen zu erlangen. Trotzdem blieb die kürzeste
Dreiecksseite (Bentheim — Oldenzaal) unter 16 km, während die gröfste
Seite (Nederweert—Ubagsberg) etwas über 51 km Länge hat. Eine der
sieben Thurmstationen — Kevelaer — konnte wegen der örtlichen Ver
hältnisse nicht zum Beobachten eingerichtet werden und ist demnach als
angeschnittener Punkt in das Hauptnetz übergegangen.
Als Zwischenpunkte des Südlichen Niederländischen Anschlusses sind
7 Stationen ausgewählt und bestimmt worden, von welchen 4 auf preufsi-
schem Gebiete, die 3 anderen auf niederländischem Gebiete, jedoch nahe
der preufsischen Grenze, liegen.
Die in der Skizze 7 angegebenen Punkte, welche auf den nieder
ländischen Stationen mitbeobachtet, aber nicht in das Hauptnetz ein
geschlossen sind und wegen ihrer gröfseren Entfernung von der Grenze
auch nicht als Zwischenpunkte für die preufsische Landestriangulation in
Betracht kommen konnten, haben zwar in den bez. Winkelregistern, aber
nicht in den Abrissen und Koordinaten-Verzeichnissen der Trigonometrischen
Abtheilung Aufnahme gefunden.
Die Beobachtungen auf den niederländischen Stationen sind aus-
schliefslich von den Königlich Niederländischen Geodäten, diejenigen auf
den preufsischen Stationen ausschliefslich von Offizieren der Trigono
metrischen Abtheilung ausgeführt. Wie bei dem Nördlichen Nieder
ländischen Anschlufs, so wurden auch bei dem Südlichen Anschlufs die
Messungs-Ergebnisse sobald als angängig gegenseitig mitgetheilt und zur
Verfügung gestellt.
Auf preufsischer Seite fanden die Beobachtungen in den Jahren 1889
bis 1892 durch Major von Schmidt und die Hauptleute Matthiass und
von Bertrab statt; an Instrumenten kamen hierbei die beiden 27 cm
Theodolite Nr. IV und V von Wanschaff zur Verwendung, welche in
„Hauptdreiecke“, IX. Theil, Seite 6—9 beschrieben sind.
Auf niederländischer Seite erfolgten die Messungen in den Jahren
1890 bis 1892 durch die Ingenieure Heuvelink, Wildeboer und van Eyk
Byleveld unter Leitung des Herrn Dr. Cu. M. Schols, Mitglieds der Königl.
Niederländ. Akademie der Wissenschaften und Professors an der Poly
technischen Schule zu Delft. Die niederländischen Instrumente waren der
bereits bei dem Nördlichen Niederländischen Anschlufs benutzte 35 cm