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Einleitung.
eine Basis von rund 7 km Länge bei Oberhergheim in der Ill-Niederung
zwischen Colmar und Mühlhausen i. E. gemessen. Ihr nördlicher Endpunkt
liegt etwa 24 111 von dem nördlichen Endpunkt der I9 km langen Basis bei
Ensisheim entfernt, welche der französische Oberst Henry im Jahre 1804
gemessen hatte. (Vergl. Abschnitt 5 dieser Einleitung). Der südliche
Endpunkt dieser letzteren (Sausheim) ist als Punkt des Basisnetzes benutzt
worden, welches bestimmt ist, die Oberhergheimer Basis auf die Elsafs-
Lothringische Kette zu übertragen.
Die Erkundung des Geländes im Jahre 1875 hatte hinsichtlich der
Bodengestaltung und Bodenart ein günstiges Ergebnifs geliefert. Der
gröfste Höhenunterschied der von Nord nach Süd ziemlich gleichmäfsig
ansteigenden Basisbahn betrug nicht ganz 10 111 ; der Boden bestand aus
sandigem Kies.
b. Die Vorarbeiten.
Nachdem die Signale auf den Basisendpunkten (Holzpfeiler von 5 z / 2 111
Beobachtungshöhe) bereits im Jahre 1875 fertig gestellt waren, wurden die
übrigen Vorarbeiten kurz vor Beginn der eigentlichen Messung im Sommer
1877 erledigt. Dieselben erstreckten sich auf: Das Abstecken und Ebenen
der Basisbahn, die vorläufige Messung mit einem Stahlbandmafs (ergab
6982,79 m ), den Bau der Festlegungen und Alignirungs-Galgen.
Hierher gehörte auch der Abbau der beiden über den Endpunkten
der alten französischen Basis errichteten Sandstein-Obelisken (vergl. Skizze
11). Diese wurden nach Ausführung der erforderlichen Messungen im
Jahre 1877 wieder aufgebaut (vergl. Abschnitt III, Abrifs Nr. 2 und 5).
c. Der Mefsapparat und die Mafsvergleiche.
Der für alle Basismessungen der Trigonometrischen Abtheilung benutzte
BESSEL’sche Basismefsapparat ist in dem Werke: ,,Gradmessung in Ost-
preufsen u. s. w“, Seite 4 bis 7 ausführlich beschrieben.
Zur Neubestimmung der Längen der 4 Mefsstangen wurde im April
und Dezember 1877 (also theils vor, theils nach der Basismessung) die
Stange I mit der Toise Nr. 9 von BAUMANN und im Dezember 1877 und
Januar 1878 die Toise Nr. 9 mit Bessels Toise durch Major Schreiber auf
dem REPSOLD’schen Comparator im Dienstgebäude der Kaiserlichen Normal-
Aichungs-Commission bei einer Temperatur von annähernd 16,25° Celsius
verglichen. Die etwa 2 Toisen lange Stange I war zu diesem Zweck