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ihrer vollen Länge cd 1/ wahrgenommen würde, würde die zweite nur so
groß wie & d\ die dritte nur so groß wie e's, die vierte nur so groß wie
Fig. 7.
g'h 4 rc. erscheinen und die ganze Reihe sich somit nach der Entfernung in
einer Verjüngung cd g‘ dem Auge darstellen.
In gleicher Weise wird z. B. bei einem Quadrat A (Fig. 8) die
vom Auge entferntere Seite b kleiner, als die an sich gleich große Seite a
Fig- 8.
±- B
erscheinen und die Zwischenlinien c und d eine scheinbare Verschiebung
gegen ihre wirkliche Stellung erfahren, oder das ganze Quadrat muß nach
der entfernteren Seite zu eine verjiingte Gestalt annehmen, wie dies in
Fig. 8 B angedeutet ist. In beiden letztgenannten Fällen ist zunächst von
der ebenfalls eintretenden Verkürzung der Zwischenräume abgesehen.
Nach dem Gesagten ist es klar, daß die durch einen betrachteten Ge
genstand in uns hervorgerufene Vorstellung rücksichtlich seiner scheinbaren
Große abhängig ist von den Winkeln, welche die von den äußer
sten Grenzpunkten desselben gezogenen Sehstrahlen mit dem
Auge, als gemeinsame Spitze der Winkel, einschließen.
Für einen bloßen Punkt, welcher nur einen Sehstrahl, oder rich
tiger, einen unendlich kleinen Sehwinkel zuläßt, wird es nach Fig. 9 gleich
Fig. 9.