Das praktische Verfahren.
Wenn der Lernende sich über die vorstehenden Auseinandersetzungen
vollständig klar geworden ist, so wolle er für die praktische Anwendung noch
folgende Winke beachten.
Ans dem Zeichnenbrette, worauf die perspektivische Zeichnung kommen
soll, bringe man zur Seite in kleinem Maßstabe nach obigen Grundsätzen
den Grundriß und den sich daraus ergebenden Seitenaufriß an, wozu man
häufig die schon vorhandene geometrische Zeichnung oder eine Bmrse davon
benutzen kann, welche man sonach nur ans das Brett mittels Heftzwecken
oder Gummi in geeigneter Lage zu befestigen braucht. Darnach bestimmt
man die Lage des Standpunktes und der Glastafel oder Bildfläche im
Grundriß und trägt nun Punkt für Punkt auf oben angegebene Weise auf
die Zeichnenplatte als Vorderansicht der Bildfläche über, wobei man das
Bild selbst beliebig vergrößern kann, indem man die Abstände der Durch-
gangspnnkte der Sehstrahlen von der Mittelaxe oder über den Boden
doppelt, dreifach, vierfach rc. auf die Bildfläche überträgt.
Da bei zusammengesetzteren Gegenständen durch die vielen zu ziehenden
Sehstrahlen im Grundriß sowohl als Aufriß leicht Verwirrung entstehen
könnte, so befestigt man bei der Ausführung nach Fig. 30 im Fußpunkte F
sowohl als im Augenpunkte A des Aufrisses eine Nadel m und n und
schlingt um dieselben einen Faden, legt diesen von F und A ans nach dem
betreffenden Punkte am Gegenstände, z. B. a und a', und nimmt mit dein
Zirkel den Abstand fe des Fadens von der Mittelaxe der Glastafel im Grund
risse, ebenso f'e' über den Boden der Glastasel in: Aufrisse ab und trägt
diese Abstände fe und f'e 4 in die Bildfläche (auf das Zeichnenbrett)
über, also fe rechts oder links von der Mittelaxe der Bildfläche, f'e' an