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das dann auf c gestellte Loth. Auf dieselbe Weise findet man alle anderen
perspektivischen Punkte, welche man dann zu der perspektivischen Figur ver-
AUERISS
GRUNDRISS
einigt. Fig. 30 giebt eine deutliche Anschauung dieses Verfahrens, welches
sich sehr leicht einübt und große Erleichterung verschafft.
Da ferner, wie wir oben mehrfach gesehen haben, alle wagerechten
und unter sich, aber nicht mit der Bildfläche parallelen Linien im Bilde
sich stets in einem Punkte vereinigen, der seinerseits immer in der
Horizontallinie des Beobachters, d. h. in einer durch den Augen
punkt gelegten wagerechten Linie liegt, so kann man diese gemeinsamen
Punkte, die sogenannten Entserunngspunkte benutzen, um gleichlaufende
Linien zu verzeichnen, vorausgesetzt, daß der betreffende Entfernnngspunkt
nicht zu weit ab, nämlich nicht über das Zeichnenbrett hinaus fällt, was
sehr häufig vorkommt. Die Lage solcher Punkte ergiebt sich sofort aus
dem Durchschnitt der Verlängerung einer einzigen entsprechenden Seite des
Gegenstandes mit der Horizontallinie. Mitunter, z. B. bei einer reihen
weisen Aufstellung gleicher Gegenstände, z. B. Fensterreihen, Säulen- und
Pfeilerreihen re. kann diese Benutzung der Entsernungspuukte von Vortheil
sein, daran zu binden braucht man sich aber nicht. In Fig. 31 ist ein Bei
spiel hierzu gegeben. Vorausgesetzt, der Gegenstand sei in seinen Hauptpunkten
auf obige Weise bestimmt, so wird man finden, daß z. B. die Grundlinie
ab in ihrer Verlängerung den Punkt A der Horizontallinie II schneidet.
Nach diesem Punkte A laufen sonach alle in Wirklichkeit mit ah parallelen
Seiten des Gegenstandes, wie solches durch punktirte Linien angedeutet ist.