Full text: Das perspektivische Zeichnen

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Daß in diesem Falle der Punkt A zugleich der Augenpunkt selbst ist, ist 
ohne Bedeutung. Man verlängert eben eine der mit der Bildfläche nicht 
Fig. 31. 
parallelen Seiten bis zur Horizontallinie; wo sie diese schneidet, da ist 
der Vereinignngspunkt aller mit ihr parallelen Linien. 
Von Wichtigkeit ist die richtige Wahl des Standpunktes und die 
Bestimmung der besten Stellung des Gegenstandes zur Bildfläche, von 
welchem mau ja immer den günstigsten An- und Ueberblick gewinnen will. 
Diese Wahl bleibt immer Sache des Geschmacks, doch darf im Allgemeinen die 
Entfernung des Standpunktes nicht unter 1 '/> der Breite des gesammten 
Sehfeldes angenommen werden, welches man in das Bild aufnehmen will, 
d. h. nicht bloß des Gegenstandes selbst, sondern auch eines größeren oder 
kleineren Theiles seiner Umgebung. Man wird z. B. nicht bloß ein Hans 
allein, sondern auch einen Theil der umgebenden Landschaft mit in das Bild 
aufnehmen. Je näher der Standpunkt genommen wird, mn so weniger 
günstig und übersichtlich wird die Ansicht, um so mehr werden ihre Umrisse 
sich verschieben, verkürzen und die Einzelheiten sich gegenseitig verdecken. 
Für die Höhe des Standpunktes giebt die gewöhnliche Höhe des Auges 
über dem Boden im Allgemeinen den besten imb gewöhntesten Anblick der 
Dinge, je höher der Standpunkt je unschöner das Bild; sogenannte Vogel 
perspektiven, d. h. perspektivische Aufnahmen ans einem ungewöhnlich 
hohen Standpunkte sind keine Bilder im ästhetischen Sinne mehr, sondern 
Uebersichtspläne.
	        
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