Das Messen der Linien
mit den
Distanzenmessern.
Es ist jedem einleuchtend, dass bei dem tacheo-
metrischen und dem tacheographischen Verfahren zur
Bewerkstelligung einer Aufnahme nicht daran gedacht
werden kann, die Linien mit der Messkette oder mit
Latten zu messen, gerade wie in den meisten anderen
Fällen ein Distanzenmesser schlecht angebracht wäre.
Hier aber, wo es genügt, für eine grosse und complicirte
Aufnahme, das Instrument, ob Tacheometer oder Tacheo-
graph, nur ein einziges Mal aufzustellen, wo alsdann alle
Längen von dem einzigen Aufstellungspunkte aus ge
messen werden, tritt der Vortheil des Distanzenmessers
hervor, und ehe wir deshalb in weitere Einzelheiten nach
obigem Verfahren eingehen, wollen wir die wichtigsten,
das heisst die praktisch brauchbarsten der bis jetzt be
kannten Distanzenmesser jeden für sich beschreiben und
deren Vor- und Nachtheile näher beleuchten.
Der militärische Distanzenmesser.
Im Kriege, sowohl zu See als zu Land, kommt es
oft vor, dass es wünschenswerth ist, zu wissen, wie weit
ein feindliches Schiff oder ein feindliches Geschütz sich
vor der Batterie beiindet, da von der genauen Kenntniss
der Entfernung die Treffsicherheit der Geschütze vielfach
abhängig ist. Diese Entfernungen können nur in seltenen
Fällen von der Karte abgelesen und mit Ketten natürlich
niemals gemessen werden. Man hat demnach seit lange
schon einen Distanzenmesser erfunden, welcher grosse
Distanzen schnell und für diese Zwecke hinreichend genau
abzuschätzen erlaubt. Derselbe beruht auf dem Satze,