Nereteiu.
Beobachtungen.
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Einleitung.
Westlich von Olmütz erstreckt sich in nordsüdlicher Richtung eine iiache rückenförmige Erhebung,
welche nach allen Seiten, besonders aber in die südöstlich von Olmütz gelegene Ebene, das künftige
Basisterrain, freie Sichten gewährt.
Nach einer eingehenden, vom Herrn Major (jetzt Oberst) von Sterneck vorgenommenen Recognos-
cierung ist der nahe der Mitte und der höchsten Stelle des Rückens gelegene Punkt „Neretein“ so aus
gewählt worden, dass er sich sowohl zu einem Fixpunkte des Entwicklungsnetzes der projectierten Grund
linie, wie auch zu einer astronomischen Feldstation eignet.
Der Punkt liegt südlich des Dorfes Neretein in einer Seehöhe von 266???.
Die Arbeiten auf dieser Station begannen am 10. Juli 1882 mit der unter- und oberirdischen
Markierung dieses neugeschaffenen Fixpunktes, dann dem Bau und der Einrichtung des Observatoriums
durch Oberlieutenant (jetzt Idauptmann) Franz Netuschill. Die unterirdische Markierung ist normal
mäßig, die oberirdische aber durch eine 1*90??? lange, 0 - 50 m im quadratischen Querschnitte haltende
Steinsäule bewirkt, welche 0’6m tief in das Erdreich eingemauert wurde. Derselbe bietet eine sichere Auf
stellung für das Universal-Instrument.
Am 15. Juli konnte der Beobachter, Major (jetzt Oberst) von Sterneck, dem Oberlieütenant
Netuschill assistierte, mit den definitiven Beobachtungen beginnen. Obzwar die Witterung keineswegs
günstig war, sind die Beobachtungen doch schon am 21. desselben Monates abgeschlossen gewesen.
Astron.-geodät. Arbeiten. Band VI.
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