Full text: Die Bestimmungen des Längen-Unterschiedes Schneekoppe-Dáblic und die Polhöhen- und Azimuth-Bestimmungen auf den Stationen Kuneticka Hora und Roseberg in Böhmen, Rapotic und Neretein in Mähren und Buschberg in Nieder-Österrecih ([2])

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Neretein. 
Bestimmung' des Azimuthes. 
Werden die Eesultate der Morgen- und Abendbeobachtungen aus der vorstehenden Tabelle getrennt 
ausgezogen, so ergeben sich die folgenden Übersichten: 
I Datum 
Anzahl der 
Doppel 
einstellungen 
Azimuth Neretein—Kosif 
von Nord über West gezählt 
Datum 
Anzahl der 
Doppel 
einstellungen 
Azimuth Neretein—Kosif 
von Nord über West gezählt 
Juli 19. 
4 
110° 48' 8 ? 90 
Juli 19. 
4 
110° 48' 11 ? 95 
„ 19. 
4 
9-25 
a 19. 
4 
13-28 
„ 19. 
4 
10-03 
„ 19. 
4 
12-48 
„ 20. 
4 
8-50 
„ 20. 
4 
11-83 
„ 20. 
4 
10-58 
„ 20. 
4 
14-18 
T> 20. 
4 
9-83 
„ 20. 
4 
13-83 
Die daraus genommenen Mittelwerte des Azimuthes 
110° 48' 9 52 ± 0 • 42 für die Morgen- und 
110° 48' 12 * 93 ± 0 * 53 für die Abendbeobachtungen 
lassen eine beträchtliche Abhängigkeit der Eesultate von der Bewegungsrichtung des Sternes erkennen, 
was hier vorauszusehen war, weil die Beobachtungen nahe der unteren und oberen Culmination des 
Polarsternes angestellt werden mussten. Der kleine Unterschied in den wahrscheinlichen Fehlern der 
beiden Mittelwerte aber erklärt sich leicht aus der etwas größeren Unsicherheit der nachmittägigen Ein 
stellungen auf das im Westen gelegene terrestrische Object. 
Unter der Voraussetzung, dass sich der oben erwähnte Einfluss in dem Gesammt-Mittel aus den 
beiden Serien hebt, ergibt sich für das vom Südpunkt gegen West gezählte Azimuth der Eichtung 
Neretein—Kosif (Pyramide) der Endwert: 
69° 11' 48'-' 77 ±0"34 
dessen wahrscheinlicher Fehler ohne Eücksicht auf die Unsicherheiten der Positionen von a ursae minoris 
und der Zeitbestimmungen, sondern nur aus den wahrscheinlichen Fehlern der Einzelwerte hervor 
gegangen ist. 
Eine Besichtigung des trigonometrischen Punktes Kosif hat ergeben, dass zur SicheiStellung dieses 
Azimuthes noch Element-Erhebungen vorzunehmen gewesen wären, was bei dem felsigen, mit dichtem 
Gestrüpp bewachsenen Waldboden, auf welchem die Pyramide erbaut war, Schwierigkeiten verursacht, 
vielleicht auch das Demolieren dieses Signales nothwendig gemacht hätte. Es wurde daher vorgezogen, 
das gemessene Azimuth auf die Eichtung Neretein-—Bradlstein zu übertragen. Auf diesem etwa 32 km 
von Neretein entfernten trigonometrischen Punkte I. Ordnung ist die unterirdische Markierung leicht 
zugänglich und besteht in einem Zinkkonus, welcher in einem offen zu Tage liegenden Felsblock ein 
gelassen ist. Es konnte daher ein Heliotrop dort leicht centrisch aufgestellt und der Winkel zwischen 
Kosif (Pyramide) und Bradlstein gemessen werden.
	        
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