Full text: Die Bestimmungen des Längen-Unterschiedes Schneekoppe-Dáblic und die Polhöhen- und Azimuth-Bestimmungen auf den Stationen Kuneticka Hora und Roseberg in Böhmen, Rapotic und Neretein in Mähren und Buschberg in Nieder-Österrecih ([2])

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Kunétická hora. 
Beobachtungen. 
Bestimmung der Polhöhe. 
I. Beobachtungen in der Nähe des Meridianes. 
a) Instrument und Anordnung der Beobachtungen. 
Wie bereits in der Einleitung erwähnt wurde, ist zu diesen im Jahre 1877 vorgenommenen Beobach 
tungen das achtzöllige Universal-Instrument des verstorbenen Herrn Hofrathes v. Oppolzer benützt 
worden, welches auf pag. 100 und 101 des IY. Bandes dieser Publicationen des Näheren beschrieben ist. 
Der Wert eines Theilstriches der Libelle des Höhenkreises ist hier mit 2 V 24, als mit jenem Betrage in 
Bechnung genommen, der sich dafür aus den Untersuchungen, die auf der Station selbst gemacht wurden, 
ergab. 
Die Buncorrection der Mikroskope ist mit — 4 J 45 für je 10' bestimmt worden und ist an die hier mit- 
getheilten Kreislesungen schon angebracht. Mit dem benützten Oculare gab das Fernrohr eine 60fache 
Vergrößerung. 
Das Instrument stand im Centrum der Station, also genau auf demselben Punkte, auf welchem die 
Circummeridian-Höhen und Azimuthe im Jahre 1864 beobachtet und auf den auch alle geodätischen 
Messungen bezogen worden sind. 
Bei den Beobachtungen sind durchwegs nur 3 Einstellungen in jeder Kreislage auf den Stern gemacht 
worden, während man früher 5 Einstellungen zu machen pflegte. Die Einrichtung dieses Instrumentes, 
dessen Mikroskope Doppelpaare von Fäden besitzen und daher die Lesefehler bei der Kreisablesung 
wesentlich verkleinern, hat diese Vereinfachung ermöglicht, ohne die Genauigkeit der Beobachtungen zu 
beeinträchtigen. Um die periodischen Theilungsfehler zu eliminieren, ist der Kreis nach jedem Satze von 
6 Einstellungen (3 in jeder Kreislage) regelmäßig verstellt worden, und um die Fehler in den Positionen 
des Polarsternes unschädlich zu machen, ist dieser in verschiedenen Stundenwinkeln beobachtet worden. 
Bei mehreren Sätzen ist nicht der Polarstern selbst, sondern sein aus einem Quecksilber-Horizonte 
reflectirtes Bild pointirt worden. Dieser Vorgang ist bei der Bauart des Instrumentes leicht ausführbar 
gewesen und gibt ein von den Declinations-Fehlern der Sterne unabhängigeres Besultat für die Fernrohr- 
Biegung. Die so beobachteten Polaris-Sätze sind in der folgenden Zusammenstellung besonders hervor 
gehoben. 
Die Correctionen, welche an die Angaben der meteorologischen Instrumente anzubringen sind, sind 
bestimmt und bei der Berechnung der Befraction berücksichtigt worden. Die Befraction ist nur einmal für 
jeden halben Satz berechnet, weil sich innerhalb der kurzen Zeit, die man zu den 3 Einstellungen benöthigte, 
die Zenith-Distanzen sehr wenig geändert hatten. 
b) Sternpositionen. 
Die mittleren Örter der beobachteten Sterne sind dem Leidener Verzeichnisse: „Mittlere Declinationen 
der Gradmessungs-Sterne für 1870'0“ entnommen und daraus sind mit den Bessel’schen Quantitäten der
	        
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