Full text: Theoretische Grundlagen und Ausführungsbestimmungen (1)

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nur von der Temperatur abhängig sind, deren Einfluss leicht berechnet werden kann. Dadurch wird es 
möglich, den Einfluss der Feuchtigkeit auf die Lattentheilungen zu ermitteln. 
Es ist dann nur nothwendig, die Temperatur der Latte und des Maßstabes möglichst scharf zu 
bestimmen, wozu jeder Latte zwei Thermometer beigegeben sind. 
Im Frühjahre (nach April) 1889 sind die Latten A', JE' und G' mit diesen Einrichtungen, das ist mit 
Stahlstäben versehen worden, im Frühjahre 1890 erhielten sie auch die Latten B', I)' und i/', sowie die 
Latte F' statt des Stahlbandes auf der einen Seite. 
Alle in Verwendung stehenden Latten sind abends nach der Rückkehr von den Nivellements in die 
Ausgangsstationen, wie möglich, in Räume zu bringen, in welchen die Temperaturschwankungen nur 
geringe sind, und dort horizontal auf den mithabenden Unterlagsklötzen so aufzulegen, dass die Latte mit 
Theilung I nach aufwärts gekehrt, auf allen Seiten von Luft umspült wird. 
Die beiden Thermometer sind derart anzubringen, dass sie sowohl mit der Latte, als auch mit dem 
Stahlstabe der betreffenden Seite in Berührung sind; ferner ist auch das Ablesemikroskop bereit zu stellen, 
so dass die Beobachtungen morgens vor dem Abrücken zu den Nivellementsarbeiten ohne Verzug 
erfolgen können. 
War die Latte durch sechs bis acht Stunden in ihrem Raume belassen worden, so kann angenommen 
werden, dass das Holz derselben, sowie die Stahlstäbe die Lufttemperatur besitzen werden. 
Die Thermometer werden dann bei der Ablesung fast gleiche Temperatur anzeigen, deren Mittel 
wert als die Temperatur von Latte und Stahlstab angesehen werden kann. 
Die Beobachtung hat mit dem Ablesen der beiden Thermometer zu beginnen, wobei alle störenden 
Einflüsse möglichst zu vermeiden sind. Darauf wird mit Hilfe des Mikroscops die Stellung der Index 
striche des Stahlstabes an der Theilung der Metallplättchen, und zwar zuerst am unteren Ende, dann am 
oberen Ende der Latte abgelesen. Diese Lesungen sind in Ganzen und Zehnteln der Theilungseinheit zu 
machen; hiebei werden die Ganzen (die Theilungseinheit entspricht 50 t u) direct, die Zehnteln (5 g) aber 
durch Schätzung erhalten. 
Nun ist die Latte zu wenden, so dass die Theilung II nach oben zu liegen kommt, die Thermometer 
anzulegen, die Lesung an der Theilung am unteren und oberen Metallplättchen vorzunehmen und am 
Schlüsse wieder beide Thermometer zu lesen. 
Nennt man die Lesungen am unteren und oberen Ende der Latte u, respective o, die Länge des 
Stahlstabes zwischen beiden Indexstrichen bei 0°° l, die Länge der Latte zwischen den Nullstrichen 
auf den Metallplättchen im Momente der Beobachtung, jedoch auf 0°° reduciert, l t ; sind ferner « und oc, 
die Ausdehnungs-Coefficienten des Stabes und des Lattenholzes (letzterer für einen mittleren Feuchtig 
keitsgrad desselben) und ist endlich t die beobachtete Temperatur der Latte, so hat man: 
1(1 -f a t) -f (u — 6). 50.10 
—G 
vollkommen strenge, oder: 
(1 4- f) 
l x = l -f- l (a — a,) t + (u — 6). 50.10" 
wenn man jene Glieder vernachlässigt, die noch keinen Mikron austragen. 
Da es sich nicht um die Bestimmung der jeweiligen Länge l x der Latte handelt, welche ja durch die 
absoluten Vergleichungen vor dem Antritte der Nivellementsarbeiten mit aller Genauigkeit gefunden
	        
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