Full text: Theoretische Grundlagen und Ausführungsbestimmungen (1)

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Es haben aber die Untersuchungen dargethan, dass diese an einzelnen Tagen erhaltenen Verände 
rungen zwar oft beträchtliche Unterschiede aufweisen, dass aber die durchschnittliche Abweichung der 
an verschiedenen Tagen und zu verschiedenen Tageszeiten so ermittelten Veränderungen von dem 
Monatsmittel, in der Regel den mittleren Fehler einer solchen Bestimmung dieser Veränderungen, nicht 
erreicht, während aber die Mittel aus den einzelnen Monaten verhältnismäßig beträchtlich von einander 
abweichen. 
Es ist daher zulässig, für diese Veränderungen das Monatsmittel der täglichen Werfe zu benützen. 
Bezüglich des Einflusses der Temperatur muss bemerkt werden, dass dieser wohl einfach zu rechnen 
wäre. Ist T die Temperatur der Latte, bei welcher die absolute Vergleichung stattfand und t jene, bei 
welcher die in Rede stehenden Veränderungen ermittelt wurden, so fände sich dieser Einfluss auf die 
Länge des nominellen Meters mit: 
a i (t— T) 
wenn «j wie vorhin den Ausdehnungs-Coefficienten des Lattenholzes bedeutet. 
Weil aber die Temperatur T eine mittlere Größe — 15 bis 20°° — hat, die Unterschiede (t— T) 
und der damit resultierende Einfluss der Temperatur auf die Länge des nominellen Meters der Latte bald 
positiv, bald negativ ausfällt und überdies auch den mittleren Fehler solcher Bestimmungen der Längen 
der nominellen Meter nicht übersteigt, so kann man diesen Temperatureinfluss überhaupt unberück 
sichtigt lassen. 
Bezüglich der im Laufe eines Tages eintretenden Veränderungen sind, um auch diesbezüglich orien 
tiert zu sein, im Laufe des Jahres 1891 für eine Latte A', so oft es möglich war, täglich zweimal die 
Beobachtungen für deren Bestimmungen vorgenommen Avorden. Die erste Beobachtung wurde morgens 
vor dem Abgehen zu den Nivellementsarbeiten, die zweite Beobachtung in den ersten Nachmittags 
stunden ausgeführt. Die Latte hat sich auch vor jeder Beobachtung am Nachmittage durch mehrere 
Stunden in einem gleichmäßig temperierten Raume befunden, so dass ein Temperaturausgleich in allen 
Theilen der Latte stattfinden konnte. 
In dieser Art wurden auf beiden Theiiungen der Latte A' im ganzen 187 Beobachtungen gemacht, 
die auf die einzelnen Monate der Arbeitscampagne ziemlich gleichmäßig vertheilt sind. 
In 90 Fällen ergaben sich aus den Beobachtungen Vergrößerungen der Länge des nominellen Meters 
der Latte, in 97 Fällen hingegen Verminderungen. Entsprechend der Thatsache, dass die Latte sich in 
den Sommermonaten ausdehnt, im Herbste aber auf ihre ursprüngliche Länge zurückgeht, sind die 
ersteren Fälle im Sommer in der Überzahl, während im Herbste das umgekehrte Verhältnis stattfindet. 
Bildet man Mittelwerte der Beobachtungsresultate für die einzelnen Monate, so findet man für die 
im Laufe eines Tages eintretende (eigentlich 12- bis 14stündige) Änderung der Länge des nominellen 
Meters der Latte die folgenden Beträge, wo „-fl“ eine Vergrößerung, „— a eine Verminderung dieser 
Länge bezeichnet: 
Mai .... 
. • + 
1 • 1 p (Mittel 
aus 
7 
positiven, 
5 negativen Fällen) 
Juni .... 
• • + 
1-7„( „ 
n 
16 
y> 
14 „ ) 
Juli .... 
• . 
o-o„ ( , 
Y) 
22 
n 
22 „ ) 
August . . . . 
0 ’ 4 „ ( „ 
n 
18 
16 » „ ) 
September . 
. — 
1'4„( „ 
» 
16 
25 „ ) 
October . . . 
. — 
1-1„( „ 
n 
8 
n 
n » )
	        
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