Full text: Theoretische Grundlagen und Ausführungsbestimmungen (1)

Die einzelnen zum INI ittel genommenen Daten zeigen (vier extreme Fälle ausgenommen) Differenzen 
zwischen -f 25 g und—25 g. Dies stimmt damit überein, dass, wie später erwähnt werden wird, die 
Unsicherheit in der Bestimmung der Länge der nominellen Meter der Latten in dieser Art, überhaupt 
± 20 p bis ±30 g beträgt. 
Die Desultate der vorstehenden Beobachtungen beziehen sich zwar nur auf eine Latte M', werden 
aber bei der eigenthümlich gleichartigen Constitution aller Latten A' bis H', auch für die anderen Giltig 
keit haben, und zeigen also, dass die im Laufe eines Tages eintretenden — aber nur von der Feuchtigkeit 
abhängigen — Veränderungen der Länge der nominellen Meter der Latten ganz minimale sind, jeden 
falls aber tief unter jener Genauigkeitsgrenze liegen, bis zu welcher die Bestimmung dieser Längen für 
hölzerne Latten überhaupt reichen. 
Bezüglich der im Laufe eines Tages durch die Temperaturschwankungen verursachten Änderungen 
der Längen der nominellen Meter muss bemerkt werden, dass diese jedenfalls größer sein werden, als die 
eben besprochenen. Denn setzt man die größten Temperaturschwankungen im Laufe des Vor- und Nach 
mittags zu 10° G an, indem beachtet wird, dass instructionsgemäß bei Temperaturen über 25° c nicht 
mehr nivelliert werden darf, so werden, bei dem Aus dehnungs-Coeffi cient für das Lattenholz von 3 * 5 p, 
diesen, Änderungen der Längen der nominellen Meter der Latten von 35p im Maximum entsprechen. 
Diese Veränderungen wegen Temperatur kommen aber insoferne nicht in Betracht, als die Längen 
der nominellen Meter der Latten sich auf die Temperatur von 15 bis 20° u beziehen, die Änderungen, 
welche diese infolge der Temperaturschwankungen im Laufe eines Tages erleiden, daher bald positiv, 
bald negativ ausfallen, so dass sie höchstens 17 p bis 18 p, absolut genommen, eigentlich betragen, also 
wieder kleiner bleiben werden, als der mittlere Fehler von ± 20 p bis ± 30 p, welcher dieser Art der 
Bestimmung der Längen der nominellen Meter überhaupt anhaftet und deshalb vernachlässigt werden können. 
Durch rationelle Arbeitseintheilung, welche die Vornahme der Gebirgs-Nivellements auf die Sommer 
monate, die Nivellements in den tieferen Ebenen dagegen auf die Frühjahrs- und Herbstmonate festsetzt, 
wird man sich auch vom Einflüsse der jährlichen Temperaturschwankungen auf die Nivellements 
resultate befreien können. 
Die in dieser Weise ausgeführten Vergleichungen sind, da sie sich immer auf absolute Verglei 
chungen, zum Beispiel zu Beginn der Arbeitscampagne oder auch am Schlüsse derselben beziehen, nach 
ihrer Art also relative Vergleichungen genannt ovorden. 
Wird im Anschlüsse an eine absolute Vergleichung, zum Beispiel zu Beginn der Nivellements 
arbeiten, ausgegangen und gleichzeitig mit einer späteren oder der letzten relativen Vergleichung nach 
Schluss der Arbeitscampagne, auch eine absolute Vergleichung ausgeführt, so sollte die aus dieser ab 
soluten Bestimmung resultierende Länge des nominellen Meters, mit jener aus der relativen Bestimmung 
sich ergebenden übereinstimmen. Der Grad der Übereinstimmung beider gibt ein Mittel zur Beurtheilung 
der Genauigkeit der relativen Vergleichungen, und es hat sich in dieser Weise gezeigt, dass der mittlere 
Fehler einer relativen Vergleichung zu ± 20 p bis ± 30 p angenommen werden kann. 
Dieser Fehler ist jedoch nicht als eine Folge der Ungenauigkeit der relativen Vergleichung allein 
anzusehen. Es ist ja schon früher Seite 146 erwähnt worden, dass die aus den Entfernungen der Strich 
marken allein abgeleiteten Längen der nominellen Meter, gegenüber jenen Bestimmungen dieser Längen, 
bei welchen alle Theilstriche der Lottentheilungen gebärenden Antheil nehmen, ohnehin mitunter verhält 
nismäßig bedeutendere Abweichungen zeigen.
	        
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