Full text: Westlicher Theil (2)

VORWORT. 
ährend der Band VII dieser Publicationen die theoretischen Grundlagen und die Ausführungs- 
Bestimmungen für das Präcisions-Nivellement in der österreichisch-ungarischen Monarchie enthalten 
hat, beginnt mit dem vorliegenden Bande die Mittheilung des Beobachtungs-Materiales, welches 
durch diesen Zweig der geodätisch-astronomischen Arbeiten im westlichen Theile der Monarchie 
zutage gefördert wurde. 
Das Gebiet, auf welchem die hier publicierten Nivellements ausgeführt sind, reicht von den 
westlichen Reichsgrenzen bis zu jener Linie, die durch die Haupt-Tracen der k. k. priv. Südbahn 
und der k. k. Kaiser Ferdinands-Nordbahn bestimmt ist. Diese Begrenzung ist nicht ohne einige 
Überlegung erfolgt. Die genannten beiden Bahnlinien zählen zu den Haupt-Verkehrsadern der 
Monarchie; sie liegen sehr nahe jener Grenze, welche die beiden Staatsgebiete der Monarchie 
sondert; das Nivellement selbst verlauft zum großen Theil auf diesen Bahnlinien: ihre Wahl zur 
Abschlusslinie ist daher umso natürlicher, als dadurch auch von der Gesammtmasse des Nivellement- 
Materiales etwa der dritte Theil abgeschieden worden ist. 
Der vorliegende Band hätte eigentlich nur die bloßen Beobachtungs-Resultate enthalten sollen, 
denn die definitive Bearbeitung der Nivellements für Erdmessungszwecke soll einem späteren 
Zeitpunkte Vorbehalten bleiben. Da aber das Präcisions-Nivellement die erste Operation dieser Art 
in Österreich-Ungarn ist, welcher nicht wie in anderen Staaten ähnliche nivellitisclie Unternehmungen 
vorausgegangen sind, so war es nahe gelegen, die Resultate dieser mit einem großen Aufwande 
öffentlicher Mittel ins Werk gesetzten Arbeit auch den gemeinnützigen Zwecken und praktischen 
Bedürfnissen nutzbar zu machen. Aus diesem Grunde sind die Beobachtungen ausgeglichen, die 
Goten der Fixpunkte abgeleitet und übersichtliche Fixpunkt-Verzeichnisse angelegt worden. So ist 
ein Höhennetz entstanden, welches auch höheren Anforderungen der Praxis genügen dürfte. 
Die Ausgleichung, welche zu diesem Zwecke nothwendig war, jetzt schon in jener streng 
wissenschaftlichen, aber etwas umständlichen Weise zu behandeln, wie dies in neuerer Zeit, bei 
der Bearbeitung von Gradmessungs-Nivellements üblich geworden ist, hat man nicht für opportun 
erachtet. Die vorliegende Ausgleichung hat also füglich mit dem Zwecke der Publication nichts zu 
schaffen, sie ist nur als ein Provisorium anzusehen und wurde deshalb in den Anhang verwiesen. 
Die Resultate derselben können aber einer späteren definitiven Bearbeitung des Beobachtungs- 
Materiales zugute kommen und sind deshalb in den Haupttheil dieses Bandes aufgenommen 
worden. 
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