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Einleitung.
Unmittelbar an die eben abgehandelte Längenbestimmung hat sich die Längenunterschiedmes'ung
Krakau—Budapest angeschlossen. Linienschiffs-Lieutenant (jetzt Vice-Admiral des Ruhestandes) Alexander
Bitter v. Kalmar verblieb mit seinem Assistenten auf der Station Budapest, um in der Zwischenzeit
auf dem Szechenyi-Berge einige geodätische und astronomische Beobachtungen auszuführen, während
Lieutenant (jetzt Major, mit Wartegebür beurlaubt) Alois Nahlik mit den Instrumenten von Wien nach
Krakau abgieng, wo ihm der k. k. Telegraphen-Official Lorenz Pajor als Assistent zugewiesen wurde.
Die definitiven Beobachtungen begannen am 14. Juli und sind, durch ungünstige Witterungsverhält
nisse behindert, erst anfangs August abgeschlossen gewesen. Die Beobachter haben dabei ihre Stationen
nicht gewechselt, sondern nach der Vornahme der Längenbeobachtungen, die persönliche Gleichung im
Observatorium zu Budapest direct bestimmt.
Auch die instrumentale Ausrüstung der Stationen ist die nämliche gewesen wie bei der vorher
gegangenen Längenmessung. Im Observatorium zu Krakau war das Passagenrohr Troughton-Simms
Nr. I, die Uhr D an i s c h e f s k y Nr. 15 und das Schaltbrett Nr. Y aufgestellt; in Budapest hingegen war
Troughton - Simms Nr. II, Schaltbrett Nr. II und die Uhr Arway Nr. 31 im Gebrauche belassen
worden. Letztere wurde in Ordnung gesetzt und reguliert, so dass nun ihr Gang während der Beob
achtungen als befriedigend bezeichnet werden kann.
Zwecks der telegraphischen Verbindung der Observatorien hatten die staatlichen Telegraphen-
Verwaltungen in Krakau und Budapest die Linien Nr. 167 und Nr. 18 bereitwilligst zur Verfügung
gestellt, welche zusammen eine Leitungslänge von 575 km besitzen.