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Schattenlehre.
Figur 1.
Lichtstrahles L auf die Pr. Ebn. bilden
in diesem Falle mit der zugehörigen
Projektionsachse je den Winkel von 45°,
siehe Figur 1. Die Lichtstrahlen selbst
sind zu den Pr. Ebn. unter dem Winkel
cp, der kleiner als 45° ist, geneigt. In
Figur 1 ist die Konstruktion des Win
kels cp angegeben; es wurden die pro
jizierenden Ebenen L 1 und L 2 in die
Pr. Ebn. E x und E 2 bezw. umgelegt;
der umgelegte Lichtstrahl schliesst dann
mit der zugehörigen Projektion L t bezw.
L. 2 den Winkel cp ein.
Anmerkung 1. Bezeichnet man die Länge
der Würfelseite mit 1, so ist die Länge der Strecke
a 2 b 2 — Y c 2, daher tg (p = — — = --- Y2, oder
da Y 2 = 1,4142 ist,
t§ T 1,4142 —
10 _ 5
14 7 '
Konstruiert man daher ein rechtwinkliges Drei
eck mit den Katheten 5 und 7, so liegt in dem
selben der kleineren Kathete der Winkel (/>
gegenüber.
Anmerkung 2. Eine andere Konstruktion
des Winkels </>, von welcher in der Folge sehr
häufig Gebrauch gemacht werden wird, ist die
nachstehende:
Man dreht die den Lichtstrahl L ent
haltende, zur Pr. Eb. E, senkrechte Ebene L v
um die Vertikale des Punktes b parallel zur
Pr. Eb. E 2 und zeichnet den Aufriss L. 2 ‘ des
Lichtstrahles L nach der Drehung. L 2 schliesst
mit der X-Achse den Winkel <p ein.
Anmerkung 8. Aus der Figur 1 a er
kennt man die Gleichheit der Strecken:
b 1 a 1 — b 1 a 1 ‘ — b 2 a = b 2 a 2 .
Hieraus folgt aber eine Konstruktion von L ‘
ohne Benützung eines Grundrisses. Man nimmt
auf L 2 den Punkt a 2 beliebig an, beschreibt
um den Schnittpunkt b 2 von L 2 und X den Kreis
K 2 , zieht aa 2 senkrecht und a 2 a 2 parallel zur
X-Achse, so liefert der Schnittpunkt dieser bei
den Parallelen einen Punkt a 2 von L 2 ; ein
weiterer Punkt ist b 2 .
3) Konstruktion der Schlagschatten von Punkten, Linien und ebenen Figuren.
a) Schlagschatten eines Punktes.
3) Unter dem Schlag schatten eines Punktes auf eine beliebige Fläche
versteht man den Durchschnittspunkt des den Punkt enthaltenden Lichtstrahles
mit .der betreffenden Fläche. Der Schlagschatten eines Punktes auf eine der
Pr. Ebn. ist also stets die Spur des durch den Punkt geführten Lichtstrahles.