Uebungsbeispiele.
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jenen der Fluclit der Nebenfagade und der Bildebene. Bezüglich der Wahl der
Augenhöhe gilt das in Anmerkung 41 Gesagte. Die Lage des Auges ist so zu wählen,
dass von derselben aus das ganze Gebäude bequem übersehen werden kann. Dies wird
der Fall sein, wenn die Distanz etwa gleich der grössten horizontalen bezw.
vertikalen Ausdehnung des Gebäudes angenommen wird. Hinsichtlich der Wahl der
Konstruktionsmethode ist, wenn der nötige Baum vorhanden ist,, stets der in No. 186
bis 195 besprochenen Durchschnittsmethode der Vorzug zu geben.
Es werden bei der Grösse der Distanz die Fluchtpunkte in der Regel über
die Grenze des Zeichenbogens und -Brettes hinausfallen. Man hilft sich zweck
mässig durch Anbringung von Leisten an dem Reissbrette in der Höhe des Horizontes,
auf welchen man die Fluchtpunkte durch Nadeln bemerkt und konstruiert nun mittels
eines Grundrisses, in welchem die Bildebene und der Grundriss des Auges ver
zeichnet sind, die Punkte des perspektivischen Bildes so wie dies in No. 195, Auf
gabe 108, gezeigt ist. Dabei ist selbstverständlich nicht ausgeschlossen, dass auch die
übrigen Konstruktionsmethoden für den einen oder andern Punkt zweckmässig Verwen
dung ünden können. Man wird eben stets jene Methode zur Ermittelung des perspek
tivischen Bildes eines Punktes wählen, welche am einfachsten und raschesten zum Ziele führt.
Ist in dem perspektivischen Bilde auch die Schattenkonstruktion anzugeben,
so kann man den Schatten entweder in der rechtwinkligen Projektion, d. h. im
Aufrisse und Grundrisse des Gebäudes ermitteln und die einzelnen Punkte in das
perspektivische Bild übertragen, oder man konstruiert im perspektivischen Bilde
direkt die Schatten nach Angabe in der No. 215 ff.
Vonderlinn, Darstellende Geometrie iür Banliandwerker. 11. Teil.
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